Sandechsen

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Die Sandechsen

Beschreibung

Die Angehörigen dieser Rasse sind zwar warmblütig, haben aber sonst viel mit einer aufrechtgehenden Echse gemein. Sie sind meist 1,9 Meter groß und haben lange Laufbeinen, deren Knie wie bei Vögeln nach hinten geknickt sind und welche in scharfen drei zehigen Klauen enden. Ihre muskulösen Arme enden ebenfalls in einer etwas kleineren aber schärferen Dreifingerklaue, mit welcher sie schickt Werkzeuge benutzen können. Die Sandechsen haben keine Beharrung, sondern eine schuppige Haut auf der sie durch ihre Wahrnehmungsmagie unterschiedliche Farben als Ausdruck ihrer Stimmung auftreten lassen können. Einige Mitglieder dieser Spezies besitzen einen Kamm, andere haben einen Kragen, beides ist nicht besonders häufig und außer vom modischen Standpunkt aus gesehen bar jeder Bedeutung. Die Augen der Sandechsen sind geschlitzt und meist gelb. Da die Sandechsen keine mit Humanoiden vergleichbaren Gesichtszüge haben kann die Kommunikation mit ihnen befremdlich sein, wenn man noch hinzunimmt das ihre gespaltenen Zungen ein tödliches Nervengift übertragen können, ist ein guter Teil des Argwohns sogar gerechtfertigt. Ihre Kunst und Kultur ist sehr hoch entwickelt, doch für Nichtechsen meist unverständlich und kompliziert. Sie konzipieren bevorzugt komplexe Kristallstrukturen, die das Licht auf bizarre weise brechen um sie zu erfreuen. Die Sandechsen legen zu Fortpflanzung ledrige Eier, aus welchen nach einer Brutzeit von 13 Monaten eine weitere ungefähr 30 cm große Sandechse schlüpft. Die durchschnittliche Sandechse erreicht ein Alter von etwa 300 Jahren.

Staatsform: Republik ( Oligarchie)

Das Reich der Sandechsen wird prinzipiell von einem demokratisch gewählten Rat aus 350 Senatoren regiert, den Vorsitz führt der Weltliche Pharao, der traditionell das älteste, gewählte Mitglied ist. Daneben gibt es auch noch den Göttlichen Pharao, der der Hohepriester von Tarasch ist. Im Gegensatz zu den sehr gläubigen Obsidianern haben die Tempel des Tarasch aber im Reich keinerlei weltliche Macht, sie dienen nur als moralisches Gewissen. Ein wenig Druck auf die Politik können sie lediglich durch Androhung der Verweigerung einer anständigen Begräbniszeremonie ausüben. Da jede freie Sandechse prinzipiell wahlberechtigt ist, so sie rechtzeitig einen Antrag auf Wahl gestellt hat wurde das Reich in 35 Bezirke geteilt, von denen jeder 10 Räte stellt. Seit vielen Jahren jedoch kommen die meisten Räte aus denselben 35 Familien und deren Verbündeten und Verwandten. Diese Familien sind meistens die reichsten, mancher Orts aber auch die berühmtesten Familien des Bezirks. Dies rührt nicht zuletzt daher, dass die Sandechsen sich durch kostspielige und atemberaubende Schauspiele und Ereignisse leicht für eine „Partei“ gewinnen lassen, weswegen meistens nur wirklich Reiche Personen sich überhaupt die Mühe machen sich für die Wahl aufstellen zu lassen. Da zu dem die Wahl auf Lebenszeit bzw. bis zum freiwilligen Rücktritt gilt, wird nicht einheitlich gewählt, sondern es findet sich fast immer ein Landesteil in dem gerade Wahlkampf herrscht. Neben den Sirenen haben die Sandechsen wohl das aus geklügelste Staatssystem, da bei ihnen jedoch Politik eher weniger als Hobby und Kunstform sondern viel mehr als harte Arbeit betrachtet wird, geht ein grossteil des Vermögens des Staates für die Aufrechterhaltung der Bürokratie drauf. Für jede einfache Sache ist ein Papier bzw. eine Kristalltafel mit den Berechtigungen nötig, allerdings ist Bestechung gesellschaftlich schon beinahe anerkannt. Im Gegensatz zu den dekadenten Städten mit ihrer Bürokratie und ihrem Reichtum leben allerdings auch zahlreiche Sandechsen nomadisch mit ihren Herden in der Wüste. Diese Nomaden haben zwar weder Geld, noch beteiligen sie sich aktiv an der Politik, dafür haben sie etwas, was in den Städten Mangelware ist: Frischfleisch für die Nahrungsversorgung. Auch wenn sie sich nicht aktiv an der Politik beteiligen, sind sie doch ein wichtiger Faktor, denn wer seinen Wählern steten Zustrom an schmackhaftem Essen garantiert ist langfristig erfolgreicher als der, der sich allein auf eine eindrucksvolle Kristallstele verlässt.

Familienbande

Die typische Familie der Sandechsen besteht normalerweise nur aus Ehefrau und –mann sowie eventueller, unverheirateter Kinder. Natürlich wohnen im selben Gebäude meistens auch Großeltern, Onkel, Tanten usw., jedoch beansprucht meist jede Familie ihre eigene Wohnung, mit eigener Küche. Die reichsten und mächtigsten Familien bewohnen zum Teil weitläufige Paläste und Landgüter, die an Stadtviertel bzw. kleine Dörfer heranreichen. Es ist üblich, dass beide Elternteile einem Beruf nachgehen, wobei sie meistens abwechselnd arbeiten, so dass immer ein Elternteil auf den nachwuchs achtet. Sowohl Männer als auch Frauen können um einen Ehepartner werben, wobei es dabei keinerlei festgelegte Rituale gibt. Es ist außer in den mächtigen, politisch sehr interessierten Familien, sehr unüblich, dass die Eltern bei der Wahl des Partners entscheidend mitreden, wobei natürlich Hochzeiten mit Personen niederen Standes oder Einkommens meist ungern gesehen werden. Sandechsen werden zu Erwachsenen erklärt, wenn sie durch Vollendung ihrer Ausbildung, Anhäufung eines gewissen Geldbetrages oder ihre Taten bewiesen haben, dass sie in der Lage sind, eine Familie angemessen zu versorgen.

Kleidung

Da die Sandechsen bestens an ihre Umgebung angepasst sind, ist Kleidung bei ihnen eher zweitrangig. Meist begnügen sie sich mit einem Lendenschurz und diversen Bändern und Trageriemen, die kunstvoll am Arme, Beine, Rücken und Bauch geschlungen werden. An diesen werden alle Dinge befestigt, die man so benötigt. Ihr prahlerisches Wesen lässt sie jedoch viel Wert auf Schmuck legen, so dass kaum eine Sandechse von Stand ohne ein bunt schillerndes, kristallenes Diadem, farbenprächtige, leuchtende Ringe, Armreifen, Amulette, Halsketten, Anhänger usw. aus dem Haus geht. Die Nomaden, die stolz auf ihr freies, ungezügeltes Leben sind, tragen meist als Zeichen ihres Wesens einen reich verzierten Wasserschlauch am Brustgurt. Anstatt der eher unpraktischen Schmuckstücke tendieren sie eher dazu ihre Tragetaschen und Gurte mit Pallieten aller Größen, Formen und Farben zu verzieren. Mancher Sandechsenkrieger trägt auch leuchtende Kristallene Klingen an den Unterarmen, da diese jedoch die meisten Sandechsen an die Nachtalpen erinnern, werden Personen die sich so schmücken normalerweise zwar hoch geachtet, jedoch gemieden, und ihnen aus dem Weg gegangen, was viele der Träger solcher Waffen durchaus beabsichtigen. Und wehe einer Sandechse die sich mit solchen Waffen schmückt ohne je in der Wüste gewesen zu sein, sie sollte sich hüten, richtigen Kriegern ihrer Rasse unter die Augen zu kommen.

Kunst

Die Sandechsen kultivieren und lieben jede Art von Kunst, die farbenfroh, prächtig und prahlerisch daher kommt. Reine Gesangsdarbietungen sind für sie eher zweitrangig, farbenfrohe Opernauftritte dagegen allgemein beliebt. Auch eine verschnörkelte, verspielte, Lichtdurchflutete Architektur wird als Kunst angesehen, genauso wie Malerei. Am höchsten geachtet sind jedoch Künste, die wirklich beeindruckend mit Licht, Illusion und Stimmung arbeiten: Geschichtenerzähler die ihre Illusionsmagie perfektioniert haben und Kristallkünstler die aus einfachem Sonnenlicht prachtvolle farbige Reflexionen, Brechungen und Bilder erzeugen. Die Wiedergabe von Geschichten, Ereignissen, Nachrichten und Legenden mit Hilfe von Illusionen ist aller Orten im Reich weit verbreitet, während der heißesten Stunden des Tages ist es allgemein üblich sich in Gruppen zusammen zu finden und sich gegenseitig mit solcherlei Illusionen zu übertrumpfen.

Freizeit

Ihre Freizeit verbringen die Sandechsen auf vielerlei Art: Zum einen wird der Gestaltung des eigenen Heims viel Zeit gewidmet, ein wahrer Wettstreit entbrennt oft zwischen Nachbarn, wessen Haus nach außen hin, bunter, farbenfroher, Lichtdurchfluteter wirkt. Ansonsten trifft man sich zu Illusionsvorführungen, besucht Opern oder bewundert die Meisterwerke der fähigen Kristallologen. Auch gibt es viele Spiele, die meisten werden mit ihrer Illusionsmagie betrieben. Daß Nachmachen berühmter Helden und Persönlichkeiten, die dann von den anderen Teilnehmern erraten werden müssen ist beispielsweise sehr beliebt. Im Gegensatz zu den dekadenten Städtern ist bei den Nomaden die Jagd ein weit verbreitetes Hobby, diejenigen, sie sich nachts in die Wüste wagen um Wilde Tiere oder den einen oder anderen Nachtalp zu töten werden hoch geachtet. Da die meisten Sandechsen den ganzen Tag ihrer Arbeit nachgehen, mit Ausnahme der Pause zu den heißesten Stunden des Tages, findet ein Großteil der Freizeit nachts statt. Aufgrund der allgemeinen Abneigung vor Dunkelheit widmen sich auch viele Sandechsen dem Ausrichten von kleineren Feiern in lichtdurchfluteten Räumen oder Innenhöfen, mit Ausnahme von Mengol, dass durch seine Lichtwälle geschützt ist, ist des Nächtens niemand gerne außerhalb der hellen Räume unterwegs.

Wirtschaft

Der Großteil der Wirtschaftskraft der Republik kommt von den riesigen Goldvorkommen der Küstenkette, die mittels Elfensklaven abgebaut werden. Die andere Einnahmequelle sind die leuchtenden Kristalle, die nur von den Sandechsen angefertigt werden können. Da die Sandechsen aber nur in der Küstenkette nennenswert Landwirtschaft betreiben können, und nur die Nomaden wirklich Fleisch produzieren, wird ein grossteil des Exports für den Import von Nahrungsmitteln aufgewandt. Da auch andere Metalle in ausreichender Menge vorhanden sind, und die Sandechsen fast keine Stoffe benötigen, ist das Import/Export System recht simpel: Gold und Kunst gegen Fleisch und Gemüse. Weitaus weniger, aber immer noch genug verdient die Republik durch Zölle und Geleitschutz für Karawanen, die auf dem Landweg das Reich der Sirenen erreichen wollen. Auch Wasser und Sklaven sind selten, so dass Krakensklaven in der Republik zu Höchstpreisen verkauft werden können. Krakische Gerätschaften werden nur sporadisch importiert, da die Sandechsen sich lieber auf Sklaven bei der Arbeit verlassen und eher mit Licht und Farbe als mit Technik prahlen.

Architektur

Die Architektur der Sandechsen ist auf Lichtdurchflutung und Prächtigkeit ausgerichtet: Die Gebäude sind verschnörkelt und winden sich sowohl in den Himmel als auch in die Erde hinab. In gewaltigen Kuppelräumen sorgen Kristallene Fenster für Licht, und in nicht wenigen Gebäuden wird die Kuppel von einer Kristallsäule getragen, die gleichzeitig Licht in den Raum, und die darunter liegenden Räume trägt. Kristall und Stein sind die vorherrschenden Materialien, und ein gutes Gebäude muß eine Außenfassade haben die so grell und bunt leuchtet, dass jeder anständige Troll Kopfschmerzen davon bekommen würde. Die Architektur wirkt als ganzes schlank, grazil und zierlich, und passt damit nicht ganz in die eher schroffe und massige Küstenkette. Das typische Gebäude einer Großfamilie hat einen prächtigen Innenhof um den, auf jedem Stockwerk ein möglichst gewagt konstruierter Balkon herumführt. Von diesen Balkonen gelangt man in die Wohnungen der einzelnen Familien Nur die Grenzstädte haben massive Steinmauern, alle anderen fühlen sich durch Wüste und Küstenkette ausreichend geschützt. Typisches Merkmal einer Sandechsenstadt sind die gewaltigen Kristallstelen, die meistens den Mittelpunkt einer Stadt bilden und das Zentrum des nächtens Taghell erleuchten. Größere Städte haben manchmal mehrere dieser Zentren und es lässt sich sagen: Je näher eine Sandechse an dieser Lichtquelle wohnt, desto reicher und wohlhabender ist wohl ihre Familie. Die Tempel des Tarasch liegen allerdings nicht, wie man vermuten könnte in diesen Zentren, sondern meistens abseits, sie liegen eher in den ärmeren Teilen der Stadt. Mengol allerdings ist die einzige Stadt, die komplett von einer Mauer aus Licht umschlossen wird.

Rechtssystem

Die Republik besitzt ein ausgeklügeltes Rechtssystem, dessen umfangreichster Teil jedoch die Steuer- und Zollpolitik bildet. Da es ständig zu Gesetzesänderungen und Neuauflagen kommt, ist wohl Mengol die einzige Stadt in der immer das derzeit geltende Recht verwendet wird. In allen anderen Städten geben sich die ebenfalls gewählten Stadträte alle Mühe die Gesetze so durchzusetzen wie sie ihnen bekannt sind, so dass Zoll- und Steuersätze durchaus stark divergieren. Das Rechtsystem wird von Jurisdiktoren durchgesetzt, die, modern gesprochen, Polizei und Staatsanwaltschaft in einem bilden. Endgültige Entscheidungen werden von Richtern gefällt, die der Stadtrat einsetzt, die Strafen sind meistens Geldbußen, in schlimmeren Fällen Sklaverei; die schlimmste Strafe besteht darin den Delinquenten in einem Käfig in die Wüste zu stellen, bis er auf die eine oder andere Weise verstirbt. Durch Schmiergelder und Bestechung lässt sich in der Republik aber leider so gut wie alles irgendwie legalisieren….

Schönheitsideal

Der ideale Sandechsenmann sollte muskulös, und sehnig wirken, mit leuchtendgelben Augen, einer hellbraunen Haut. Möglichst glatte Schuppen, vor allem im Gesicht und möglichst wenig Unregelmäßigkeiten in Form und Größe der Schuppen. Die drei Klauen müssen möglichst hell, und spitz sein. Der Schwanz muß etwa so lang wie die Beine sein, und darf beim laufen den Boden gerade eben nicht berühren. Die schnauze sollte lang gezogen und spitz sein. Eine Sandechsenfrau sollte zierlich gebaut sein, die Hautfarbe sollte eher sandfarben als braun sein, die Augenfarbe ebenfalls möglichst leuchtend gelb. Je länglicher die Augen desto besser, außerdem sollten die Schuppen so klein wie möglich sein, und vor allem im Gesicht glatt wie ein gut geschliffener Kristall. Der Schwanz muß etwas kürzer sein als bei den Männern, die Schnauze kürzer und breiter. Ein aufstellbarer Kragen am Hals wird bei beiden Geschlechtern hoch geschätzt.

Riten und Feste

Die wichtigsten Feste sind neben Hochzeit und Begräbnis die Sonnenwendfeiern und das Fest zu Ehren von Tarasch, sowie Geburtstage. Kleinere Feste feiert man im kleinen Kreis so oft wie möglich, meistens abends, wenn es draußen dunkel und ungemütlich geworden ist. Bei diesen Feiern wird meist ein mehr oder weniger reichliches Buffet geboten, von dem man sich bedient, während man einem geladenen Künstler oder einem anderen Gast bei dessen Darbietung zu sieht. Bei Hochzeiten gibt es traditionell zwei Buffets und zwei Hauptattraktionen die von den Familien des Brautpaares gestellt werden, die sich, natürlich, gegenseitig zu übertrumpfen suchen. Den Abschluß der Hochzeit bildet eine Zeremonie durch einen Tarasch-Priester, der durch die Zeremonie führt, während der das Brautpaar abwechseln seine Liebesgeschichte erzählt. Die Sommersonnenwende Das Tarasch-Fest beginnt im Tempel. In einer sehr ruhigen und feierlichen Zeremonie wird nur in Bildern die Geschichte von Tarasch und den Sandechsen erzählt. Danach begibt man sich zu seiner Familie, beschenkt Verwandte und Freunde, und genießt einen freien Tag.

Bestattungsriten

Stirbt eine Sandechse, so wird sie so schnell wie möglich, auf jeden Fall vor Sonnenuntergang, in den nächsten Tarasch Tempel gebracht. Sterbenden Sandechsen werden oft noch vor Sonnenuntergang in den Tempel gebracht, um sicher zu gehen, dass der tote Körper keine Sekunde in der Dunkelheit verbringt. Die Sandechsen glauben, dass die Seele im dunklen, toten Körper gefangen ist, und so schnell wie möglich befreit werden muß, um in die hellen Reiche Taraschs eingehen zu können. Hierzu wird der Körper in einem langen, magischen Ritual behandelt: Nachdem er entkleidet und gewaschen wurde, werden Gehirn und innere Organe entfernt, ohne dem Körper offensichtliche Verletzungen zu zufügen. Die Organe und das Gehirn werden in speziellen, leuchtenden Kristallkaraffen gelagert, der Körper wird gewaschen und mit einer geheimen Flüssigkeit getränkt. Nach dieser Prozedur ist der Körper fast vollständig vor Verwesung geschützt und wird der Familie übergeben. Gehirn und Organe verbleiben im Tempel und werden in den leuchtenden Kristallkaraffen belassen, bis sie verschwunden sind, was im allgemeinen mehrere Wochen dauert. Verschwinden die Organe nicht, so steht zu befürchten, dass die Seele des Verstorbenen zu einem Nachtalpen wurde. Ein Priester dem so ein Faux Pas unterlief wird im Allgemeinen zum Tode verurteilt. Reiche Familien bestatten ihre verstorbenen in riesigen Kristallpalästen, in denen in einigen Fällen die gesamte Familienlinie bewundert werden kann. Wer sich kein solches Mausoleum leisten kann, nimmt entweder horrende Schulden auf, um seinen Verstorbenen in einem der öffentlichen Mausolen bestatten zu lassen, oder übergibt nach den Trauerfeierlichkeiten den Körper wieder dem Tarasch Tempel, die ihn in einer weiteren Zeremonie in ein bunt schillerndes Pulver verwandeln, dass danach in der Wüste verstreut wird.

Gepflogenheiten

Die Sandechsen sind normalerweise höflich und freundlich, aber immer prahlerisch und angeberisch. Zu Prahlen und zu übertreiben sollte deswegen nicht als Großspurigkeit ausgelegt werden, sondern ist völlig normales verhalten. Auch lieber zu hungern, als in der Dekoration der Außenfassade hinter dem nachbarn zurück zu bleiben ist durchaus an der Tagesordnung. Das unterbrechen einer stumm geführten Unterhaltung mit einer laut gestellten Frage gilt als äußerst unhöflich, man sollte abwarten, bis man von einem der Sprechenden angesprochen wird. Auch sollte man sich nicht über fast offen geäußerte Angebote, bürokratische Probleme mit Geld aus der Welt zu schaffen, wundern, wie schon erwähnt ist Korruption eines der Standbeine der Verwaltung.

Mengol

Die Hauptstadt der Echsen liegt in den Hängen der Küstenkette, jedoch auf der der Osamwüste zugewandten Seite. Nähert man sich der Stadt bei Tag, so liegt sie wie ein funkelndes Juwel umrahmt von schroffen Bergen vor dem Reisenden. Bei Nacht ist der erste Eindruck noch überwältigender: An der Stelle wo Mengol liegen sollte, scheint trotz dunkler Nacht eine Sonne zu erstrahlen! Dieser Eindruck wird hervor gerufen durch die Mauern aus Licht, die sich zwischen riesigen Säulen aus Kristall spannen, und die gesamte Stadt umgeben. Mauern aus Stein sucht man dagegen vergebens. Auch innerhalb der schwer erreichbaren Stadt funkelt und strahlt es an allen Ecken. Die Sandechsen sind wahre Meister der Kristallkunst und auch ihre Begabung für die Illusionsmagie verbergen sie nicht. Ein weiterer Punkt der sofort ins Auge fällt sind die für andere Rassen bizarr wirkenden Gebäude, die sich teils als seltsam verschraubte, gewundene Türme in den Himmel schrauben, oder sich seltsam mit dem Gebirge verschlungen, tief in den Fels bohren. Kuppelbauten sind recht häufig, und dank langer Säulen aus Kristall sind auch noch so tief unter der Erde gelegene Räume meist taghell erleuchtet. Erschreckend ist die Stille, die trotz der riesigen Bevölkerung von mehr als zwei Millionen Sandechsen in der Stadt herrscht. Die meisten Geräusche stammen von Elfensklaven oder anderen eingewanderten Rassen. Dagegen herrscht ein wahres Farbgewimmel, dass schon beinahe Kopfschmerzen erzeugt, in den dichten, engen Gassen und gewaltigen Plätzen. In Mengol findet man die ehrfurchtgebietenden Hallen des gewählten Senates, der die Geschicke des Sandechsenreiches lenkt. Er residiert in einem gewaltigen, weithin sichtbaren Kuppelbau, der nicht nur die Senatoren, sondern auch wahre Heerscharen an Beamten, Sekretären, Laufburschen, Schreibern, Notaren und Advokaten beherbergt. Um den Senat herum findet sich das Regierungsviertel, in dem unzählige weitere Ämter und Ministerien in mehr oder weniger beeindruckenden Gebäuden untergebracht sind. Ihren Reichtum verdankt die Stadt nicht nur ihren fähigen Kristall-Handwerkern und –Künstlern, sondern auch den riesigen Goldvorkommen der Küstenkette, die mittels tausender Elfensklaven zu Tage gefördert und hier verarbeitet werden. Ein Großteil davon fließt in die staatlichen Münzprägerein und in den riesigen Verwaltungsetat des Reiches.


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