Kampf gegen Babyface

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Die Engel eröffnen "Siguriels Taxiservice": "Mein Gabrielit braucht ohnehin ein bisschen Workout. Sie wird immer dicker, bald können wir sie Puttiel nennen."

Siguriel bremst Zachiel, die sich auf den Versehrten stürzen will: "Ich will ihn non-letal töten!"

Zachiel beschließt, der Traumsaat-Kreatur ihr Flammenschwert ins riesige Ohr zu rammen. Siguriel: "Das ist wie Höhlenforschen, erst mal mit der Fackel reingucken."

Zachiel: "Also, um dich wütend zu machen, muss man dich nur ansabbern? Die Ketzer dürfen Kinder umbringen, Wasser vergiften...
Siguriel: "So lange sie dabei ordentlich sind und sauber rasiert, nehme ich das nicht persönlich."

Zachiel:

Meine Freude über unseren gestrigen Sieg über diese Höllenkreatur ist nicht ungetrübt. Keiner aus der Schar ist ernsthaft im Kampf verletzt worden, die Gnade des Herrn ist unermesslich, wir haben das Dorf gerettet, die Em hat neuen Glauben geschöpft und eine feurige Dankespredigt gehalten. Doch wir mussten zwei Menschen töten, Angela, die Schwangere, und Josephus, dem ich selbst die Kehle durchgeschnitten habe. Es war erschreckend einfach. Menschen sind so schwach, kein Wunder, dass sie göttlichen Beistand brauchen. Das macht mich eben so wütend: Wir sind hier, um sie zu schützen, nicht, sie umzubringen. Das waren nicht die Ketzer, gegen die zu kämpfen ich mir vorgestellt habe, denn sie sind ohne Absicht in die Fänge des Herrn der Fliegen geraten. Hätten sie nur einen stärkeren Willen gehabt, sich ihm zu widersetzen! Jetzt kann ich nur für ihre Seelen beten. Aber was müssen Siguriel und Veruel darüber lamentieren! Es war unsere Aufgabe, wir hätten nichts anderes tun können. Ich hätte es schon viel früher getan, wenn mich mein Scharführer nicht aufgehalten hätte!

Alles begann damit, dass wir und das nächste Dorf zur Überprüfung vornahmen, Katzentod. Die Menschen dort sind besonders von schlechten Ernten betroffen und haben eine große Skepsis gegenüber der Mutter Kirche entwickelt, verflucht sei die Faulheit des Klosters Theodissa! Ich dachte ja, Siguriel hat einen seiner paradoniden Anfälle, als er darauf bestand, den Brunnen zu überprüfen, der garantiert vergiftet sei. Also habe ich mich kopfüber hineingestürzt und einen seltsamen Schlangen-Fisch erlegt - der nach Tamaels Überprüfung tatsächlich mutiert war! Außerdem berichtete uns Älteste Amalfa von Erdbeben, ein Zeichen des Bösen. Doch viel beunruhigender war Rodunels Entdeckung, der vom ungeborenen Kind Angelas und Rudolfs zwar Lebenszeichen empfing, aber keine Seele spüren konnte. Wir brachten also Angela in die Krankenstation des Klosters, um sie im Auge zu haben. Ich war bereit, die ganze Nacht Wache neben ihr zu halten für den Fall, dass ein Dämon aus ihr herauskriecht. Hätten wir ihr doch gleich ein gnädiges Ende gewährt, doch meine Schargeschwister waren bereit, abzuwarten...

Es war also klar, dass wir die Quellen in der Gegend untersuchen mussten, allein wegen der vielen Totgeburten unter dem Vieh. Zur Beruhigung der Dörfler nahmen wir die Em mit nach Katzentod, wo sie endlich ihrer Aufgabe gerecht werden und Trost spenden sollte. Gut, dass wir das Fliegen mit Siguriels Stuhl-Konstruktion zunächst etwas übten - so war es nur unser furchtloser Anführer selbst, der im Haselnussstrauch landete! Was bei unserer Ankunft an unterschwelligen Gefühlen zwischen der Em und den Dörflern ablief, das mag Siguriel wissen! Wir jedenfalls machten uns auf, die Höhlen in einem Gebiet zu überprüfen, wo es immer wieder zu seltsamen Einbrüchen kam. Doch am ersten Tag fanden wir nichts außer ein paar seltsamen Pilzen (die ich zur Sicherheit verbrannte, in der Überzeugung, dass eine ehrliche Pflanze Gottes nicht das Sonnenlicht scheuen muss), zwei Bären (die uns wieder angriffen, dabei waren sie nicht korrumpiert - noch nicht!) und seltsam glitzerden Steinen. Höhlen sind einfach nichts für uns Himmelsgeschöpfe!

Obwohl ich dagegen war, Rodunel eine ganze Nacht allein mit der Schwangeren und ihrem Traumsaat-Kind zu lassen, übernachteten wir im Dorf. Prompt versuchte ein junges Pärchen, sich nachts an uns heran zu schleichen und uns Federn auszureißen! Dumme Menschen! Sie gaben vor, ihre heilende Kraft gegen Rückenprobleme einsetzen zu wollen. Siguriel ließ ihnen diese offensichtliche Lüge durchgehen - und am nächsten Tag zeigte sich, was er davon hatte! Wären diese unseeligen Kinder gleich zu uns gekommen und hätten offen gestanden, dass ihr Freund Josephus eine Mutation entwickelt hat, nachdem er sich an einem unheiligen Relikt, das er im Bach fand, gestochen hatte. Die Traumsaat säte ihre schwarze ... äh, Saat. Was meinte Siguriel ständig, mir sagen zu müssen, dass ich den Mann töten solle, sollte er sich seltsam verhalten? Ich wartete lediglich darauf, dass mir mein Anführer sagte, wann! Und selbst, als er mit den neu entwickelten Scheren Rodunel angriff (der sich im Kloster von Tamael hatte ablösen lassen), der ihn zu heilen versuchte, fiel mir Siguriel in den Arm! Fast hätte ich ihn verletzt, weil er meine Reflexe unterschätze! Letztlich aber kam die göttliche Erleuchtung über Siguril und er ließ mich meine Pflicht tun: Die Seele des Mannes aus dem versehrten Körper befreien und mit den reinigenden Flammen alle Spuren der Traumsaat beseitigen.

Doch das war erst der Beginn. Als wir gegen Mittag den Berg erreichten, holte uns Tamael ein, um uns zu eröffnen, dass die Schwangere den Klosterheiler niedergeschlagen und entkommen war. Nicht nur das, die Erde begann zu beben und Kreaturen aller Art begannen, sich am Ursprung zusammen zu rotten - der Dämon rief seine Kinder, die er in Mensch und Tier eingepflanzt hatte! Uns blieb nichts übrig, als uns unter die Erde zu begeben, um ihn zu stellen. Als erstes jedoch blockierte wieder diese verdammte Bärin unseren Weg! Veruel überraschte uns alle (und mich im Besonderen!), als sie sich als ausgezeichnete Messerwerferin erwies. Wieso sagt sie das nicht früher? Wir müssen doch wissen, welche Stärken un sere einzelnen Scharmitglieder haben! Ich habe ihr meinen Dolch überlassen (ungern, doch es war das taktisch vernünftigste, ebenso wie Siguriel die zweite Hasta zu geben). Der nächste Erdstoß jedoch brachte die Decke zum Einsturz und schnitt Tamael von uns ab. Es dauerte eine Weile, bis wir ihn freigelegt hatten. Zu diesem Zeitpunkt war er in eine Angststarre verfallen. Wieder eine Überraschung, eine negative: Nie hätte ich gedacht, dass dieser besonnene Kämpfer so die Nerven verliert! Gut, ich fühle mich auch nicht wohl, erdrückt von diesen vielen Tonnen Stein, doch ihn so zu sehen, ließ mich selbst wieder mutiger werden. Ich hätte ihm ja ein paar Ohrfeigen verpasst, damit er zu sich kommt, doch Siguriel und Veruel übernahmen es, Tamael sanft zur Besinnung zu bringen. Wieso wird eigentlich unser Heiler mit sowas nicht fertig?

Beim Kampf allerdings war Tamael wieder ganz der Alte. Die Brandlanden bringen wirklich die abartigsten Kreaturen hervor! Der Feind, den wir in einer riesigen Höhle und der Quelle aller Wasserläufe in der Umgebung stellten, war sicher zehn Mal so hoch wie wir, ein Insektenpanzer mit aufgeblähtem Giftleib, scharfen Klauen an langen Armen, die plötzlich vorschnellen konnten, und Beinen, die die Erde erbeben ließen. Und obendrauf: ein riesiger Babykopf mit kugelrunden blauen Augen! Die Schwachstelle, keine Frage! Hier begegneten wir übrigens Angela wieder, die neben schwangeren Füchsen, Igeln und Hasen den Befehlen der Traumsaat harrte. Tamaels Pfeil erlöste sie schneller und gnädiger, als die übrigen Kreaturen schließlich sterben sollten... Der erste Angriff war gleich wieder beendet: Ich hatte die Aufgabe, die gefährlichen gepanzerten Arme beschäftigt zu halten, unterschätzte jedoch die Schneligkeit des Gegners, der daraufhin Siguriels Schulter durchbohrte. Doch das sollte der letzte ernsthafte Treffer sein, den das Monster landete! Tamael spickte es mit Pfeilen und sorgte dafür, dass keiner seiner Diener entkam. Veruel bearbeitete seine Augen mit den Messern, selbst Rodunel (ob tollkühn oder dumm) warf sich in die Gefahrenzone, um es von Siguriel abzulenken. Der fand mit der Hasta Halt im Nacken und schaffte es, den Panzer nach und nach vom verwundbaren Fleisch des Halses zu lösen. Nachdem ich einen Arm bewegungsunfähig gemacht hatte, unterstützte ich ihn dabei. An Mut fehlt es unserem Michaeliten nicht, kam er doch auf die Idee, ich solle mich auf seine Schultern fallen zu lassen, um die Spitze tiefer zu treiben. Schließlich schaffte er es, die zweite Hasta wie eine Sperre zwischen Panzer und Nacken zu treiben - da hing er, halb in der Kreatur, gebadet in ihrem Schleim und Blut. Da schließlich brachen bei dem Ordnungsfanatiker alle Dämme, in göttlicher Wut grub er sich immer tiefer, und kappte das Rückgrat und somit die Befehlszentrale, mit der das Vieh Macht über die Tiere erlangte. Währenddessen gelang es mir von vorne, die Kehle zu erreichen und durch das Ohr in sein Gehirn zu stoßen. Doch selbst als die Traumsaat tot zu Boden brach, hackte Siguriel noch auf sie ein. Ich musste ihn in einen Tümpel werfen, um ihn abzukühlen - und ihn zu waschen, was ihm sein beherrschtes Selbst wiedergab. Ein durchaus beeindruckendes Schauspiel - ich habe viel gelernt über meine Schargeschwister.

Das Wasser wird in schätzungsweise zwei Wochen wieder trinkbar sein und die Dörfler sind entsprechend dankbar. Doch es bleibt festzuhalten, dass es ohne die Vernachlässigung durch das Kloster nie so weit hätte kommen müssen. Was tut eigentlich Bischof Ferdinand den ganzen Tag, in dessen Aufgabe die Aufsicht über Theodissa fällt? Wir werden ihm, nachdem wir hier für Ordnung gesorgt haben, einen Besuch abstatten. Dabei müssen wir auch klären, warum Templer Reinhard eine ketzerische Schusswaffe bei sich führen darf. Ich stellte Siguriels Aussage nicht in Frage, als er meinte, als Anführer der Beutereiter sei ihm dies erlaubt, doch Veruel widersprach später vehement. Leider war die Truppe schon wieder aufgebrochen. Offensichtlich hat der Empfang, den ich und Tamael ihnen bereiteten, nicht ausgereicht, um ihnen die nötige Demut beizubringen. Ich dachte, ich kenne Templer des Gabrielis-Ordens und ich könnte ihn packen bei unserer gemeinsamen Empörung über die Verweichlichung des Klosters. Doch dieser Reinhard erwies sich als aufsässiger und hochnäsiger Kerl, leider klug genug, mir keinen Vorwand zu liefern, ihn niederzustrecken... Wie kann sich ein Mensch nur selbst so aufgeben und damit zufrieden sein, einer zerlumpten Diebesbande vorzustehen? Das scheint hier irgendwie in der Luft zu liegen...


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