Dr. Lucia Gricio

aus Die Bibliothek, der freien Wissensdatenbank
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Schiffsführung mit Dr. Lucia Gricio

„Nun auch von mir herzlich Willkommen an Bord der Suicide Commando. Ich bin Dr. Lucia Grigio, die leitende Schiffsärztin und freue mich Sie im Rahmen ihrer Schiffsbesichtigung auf meiner Krankenstation begrüßen zu dürfen. Hier werden Verletzte und Kranke versorgt. Wie es auf raumtauglichen Schiffen wie unserem üblich ist, haben wir des Öfteren Mutationen zu behandeln. Ebenso wie Kampfverletzungen oder auch einfache Erkrankungen. Die leichteren Fälle werden normalerweise von meinem medizinischen Personal behandelt, während ich mich um die ernsten Fälle kümmere. Nur leider erkennen die Patienten zum Teil nicht die Grenze zwischen einer Lappalie und einer schweren Verletzung. Eine Faustgroße, blutende Wunde am Oberschenkel ist noch lange kein Grund, sich wie ein quengelndes Kind aufzuführen. Solange das Bein noch am Körper dran ist, möchte ich kein Gejammer hören. Und selbst dann konnte ich bisher noch keine verbesserte Heilung aufgrund von Heulen feststellen. …

Entschuldigung, aber könnten Sie bitte das Medikamentendöschen wieder hinstellen?“ Lucia nimmt das Fläschen und richtet es wie gebannt so aus, dass das Etikett exakt in Richtung der vorderen Regalkante zeigt und in genau gleichem Abstand zu den gleich großen Döschen rechts und links daneben steht.

„Wie ich sehe bewundern Sie gerade meine Doktorurkunde an der Wand? Es ist inzwischen 8 Jahre her, seitdem ich meinen Doktorabschluss gemacht habe. Ich bin immer noch sehr zufrieden mit meiner Leistung.“ Sie denkt sich: Gut, dass fast niemand weiß, dass ich die Urkunde gefälscht habe. Hätte das Prüfungskomitee nicht in der praktischen Prüfung von mir erwartet, dass ich einen Simulanten behandle, hätte ich meinen Abschluss mit Bravour bestanden. Aber nein. Mir wurde ein „Patient“ vorgesetzt, der seine Leiden lediglich vorspielte. Und das nicht mal gut. Ich sehe bis heute nicht ein, warum meine Diagnose „Der Patient ist gesund.“ Nicht akzeptiert wurde, sondern von mir verlangt wurde, ihn ernsthaft zu behandeln. Nach jahrelangem Studium sollte man doch erwarten können, dass man zumindest in der Abschlussprüfung endlich mal mit ernsten Erkrankungen konfrontiert wird. „Nachdem Sie die Behandlungs- und Laborräume unserer Krankenstation gesehen haben, rate ich Ihnen als nächstes den Pausenraum aufzusuchen. Ich verbringe in meiner Freizeit gerne Stunden damit, in diesen Räumlichkeiten Gesellschaftsspiele wie z.B. Schach zu spielen, welche strategisches und logisches Denken fördern. Ebenso sitze ich aber auch gerne in einer Ecke des Pausenraumes und lese Fachliteratur, während ich in der Nähe der Schiffsbesatzung bin, um plötzliche körperliche oder psychologische Veränderungen so schnell wie möglich erkennen zu können. Zudem gibt es dort oft leckeres Essen oder zumindest einen frischen Kaffee. Zufällig ist jetzt Mittagszeit. Daher wünsche ich Ihnen noch einen guten Appetit und einen angenehmen weiteren Aufenthalt auf diesem Schiff.“

Charakterbeschreibung:

Lucia Gricio hat halblange hellbraune Haare, welche immer sehr ordentlich frisiert sind und mit einigen Haarnadeln in Form gehalten werden. Überhaupt ist an ihr immer alles sehr ordentlich. Alles sitzt dort, wo es zu sitzen hat. Sei es eine einzelne Haarsträhne, der Kugelschreiber in ihrem Laborkittel oder die Notfall-Medikamente in ihrer Handtasche.

Geschichte:

Dr. Lucia Gricio ist eine sehr kompetente Ärztin – allerdings ohne offiziell erworbenen Doktortitel. Sie ist auffallend gut darin, sich Sachverhalte zu merken. Dies liegt vor allem an ihrem fotografischen Gedächtnis. Jede schriftliche Prüfung während ihrer Ausbildung auf Ceta Prime bestand sie mit Bravour und eigentlich war sie auch bei ihrer praktischen Abschlussprüfung bis ins kleinste Detail vorbereitet. Dummerweise sollte sie in ihrer Prüfung einen gesunden Menschen behandeln, der eine Krankheit nur simulierte. Als sie sich stur weigerte, diesen „Patienten“ entsprechend seiner vorgespielten Symptome zu behandeln und darauf beharrte, dass er gesund wäre, ließen sie die Prüfer kurzerhand durch die Prüfung fallen. Verärgert sah sie keinen Grund darin, ein weiteres Jahr zu studieren, um dann diese lächerliche Prüfung wiederholen zu dürfen. Leider hatte sie für ihr Studium einen Kredit aufgenommen, welcher ihr beim Bestehen der Abschlussprüfung erlassen worden wäre. Nun stand sie allerdings da, schlecht gelaunt, mit über 10.000 ImpGis Schulden und einem Ausreiseverbot, bis sie dieses Geld zurückgezahlt hätte. Die erste Woche nach ihrer misslungenen Prüfung verbrachte sie damit, sich in zwielichtigen Kneipen zu betrinken. Dort trug es sich auch zu, dass sie eines Abends auf Kapitän Mana und seinem ersten Offizier Commander Stone traf. Diese machten gerade einen Zwischenhalt auf Ceta Prime, um ihre Crew aufzufüllen, welche bei der letzten Reise durch das Chaos stark dezimiert worden war. Da sie auch dringend einen neuen Bordarzt benötigten, kamen sie relativ schnell zu der Abmachung, dass Lucia zukünftig auf derem Schiff – der Suicide Commando – dienen würde, während Kapitän Mana ihre Schulden beglich.

Nun in dessen Schuld stehend begann sie ihren Dienst auf seinem Schiff. Da sie nicht wollte, dass die ganze Mannschaft davon erfährt, dass sie nie ihren Abschluss geschafft hat, begann sie damit, sich eine Doktorurkunde zu fälschen. Mit zunehmender Übung fand sie Gefallen daran, Ausweise und Urkunden zu kopieren. Sie wurde immer besser darin und hat in ihrer Krankenstation inzwischen eine selbst gefertigte Doktorurkunde hängen, welche sich nicht von einem Original unterscheiden lässt und welche dafür gesorgt hat, dass neben dem Kapitän und dem ersten Offizier niemand an ihrer Legitimation zweifelt.



Zurück zur Die "Heroes for Hire" Chronik