Abgeschoben ans Meer

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Dienstag, 14.09.2114
Andrea
Liebes Tagebuch,
Wenn mein Bruder sauer wird, dann ist mit ihm echt nicht gut Eisessen! Nicht nur, dass er sich mit Norina gestritten hat, nein, er war auch furchtbar wütend, weil unsere Hausmeisterin uns für zwei Wochen abgeschoben hat. Wir sollen nämlich den Papst trainieren. Angeblich würde seine Aura den Frieden auf dem Stützpunkt stören. Vincenzo hat mir erzählt, dass die Hausmeisterin viele Beschwerden erhalten hat, von den Eltern der jüngeren Schüler und von der Regierung. Anonyme Drohanrufe aus dem Vatikan sollen auch dabei gewesen sein. Aber Vince glaubt nicht, dass es allein das ist. Er ist sich sicher, dass die Hausmeisterin ihn und Rafael loswerden will, damit sie sich nicht auf ihre nächste politische Rede bei der Vollversammlung vorbereiten können. Die ist nämlich genau in zwei Wochen.
Trotzdem ist unsere Reise mit dem Papst ans Meer wie eine Art Urlaub. Heute sind wir mit einem Van losgefahren. Norina am Steuer, daneben Paola. Ich saß ganz hinten mit dem Papst und habe mit ihm meditiert. Für den alten Mann ist das alles ganz schön aufregend. Er ist sehr gebrechlich und nichts im Vergleich zu Stanrick. Außerdem kann ich ihm gut helfen, denn der Papst und ich beherrschen beide die Luft. Ich glaube nicht, dass der Papst seine Magie je so vielfältig einsetzen wird, wie wir anderen. Aber wenn er sie nur ein wenig kontrollieren kann, dann wäre ihm ja schon sehr geholfen.
Vor uns auf der Sitzbank saßen mein Bruder, Stanrick und Rafael. Als die drei dachten, dass der Papst und ich eingeschlafen waren, haben sie tatsächlich einen Witzewettbewerb gemacht. Das Grundgerüst war für alle gleich: „Ein Papst, ein Exbulle und eine Eisverkäuferin treffen sich in …“. Ganz ehrlich? Die Witze waren grottenschlecht! Die drei können froh sein, dass der Papst wirklich geschlafen hat.
Als wir dann endlich am Strandhaus angekommen sind, sind wir natürlich ins Wasser gesprungen. Na ja, eigentlich wollte ich ja noch weiter lesen. Vince war sowieso schon angesäuert, aber als ich dann die zehn fetten Bücher in den Koffer gepackt habe, ist er fast an die Decke gegangen. Das eine Buch ist einfach ein Klassiker: Die Architektur der Antike. Das muss ich einfach lesen, so lange ich es einmal ausgeliehen bekomme. Es ist nämlich laut Franco immer weg. Und weil ich mich auch wieder für das seltsame Gefühl der Liebe interessiere, habe ich gleich noch mehr Bücher aus der Bibliothek mitgenommen. Es ist so seltsam, dass ich Serena nicht vermisse, obwohl sie doch jetzt nach unserem Befreiungsabenteuer zu ihrem Vater geschickt wurde. Ich habe überlegt, ihr einen Brief zu schreiben. Aber dann ist mir gar nichts eingefallen. Nun ja, ich werde schon noch dahinter kommen, was Liebe bedeutet. Noch bin ich jung und voller Energie! Allerdings hat Rafael angekündigt, dass er eine Wandertour machen will … und dafür bin ich echt zu träge.
Mal sehen, was unser Urlaub noch bringt!
Andrea
PS: Ich glaube, Vince und Norina haben sich wieder vertragen.


Zusatz: Miesester Witzewettbewerb aller Zeiten
Stanrick:
Eine Eisverkäuferin, ein Exbulle und ein Papst kommen in eine Bar. Was bestellen sie? Die Eisverkäuferin einen "Long Island Ice Tea", der Exbulle einen "Death in the Afternoon" und der Papst eine "Virgin".

Rafael:
Eine Eisverkäuferin, ein Exbulle und ein Papst treffen sich im Erotikshop.
„Was hätten Sie denn gern?“
Sagt die Eisverkäuferin: „Na, was zum Lutschen.“
„Und ich was zum abknallen“, sagt der Exbulle.
„Und Sie?“, fragt der Verkäufer den Papst.
„Wenn Sie mich anbeten würden, wäre das einfach göttlich.“

Vincenzo:
Eine Eisverkäuferin, ein Exbulle und ein Papst sind bei einer Gruppensitzung beim Psychologen. Der fragt: "Stellen Sie sich vor, nachts spielen ein paar Jungs vor Ihrem Schlafzimmerfenster Fußball und machen einen Mordskrach. Was tun Sie?"
Die Eisverkäuferin: "Ich verspreche ihnen eine Runde Eis, wenn sie Ruhe geben."
Der Exbulle: "Ich brülle: Los, an die Wand stellen! Beine auseinander!"
Der Papst: "Komisch, das wollte ich auch gerade sagen."



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