Abigail de La´Vey

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Name

Abigail de La'Vey

Leben

geboren am 15. April im Jahre des Herrn 1670
gestorben am 8. August im Jahre des Herrn 1687 (Gerüchte besagen allerdings, das sie erst in 50 Jahren geboren wird)

Sie ist die Tochter von Thomas und Mathilda de La'Vey, Nachfahren eines normannischen Ritters. Sie wuchs der Zeit entsprechend auf und galt als gute Partie für einen gesellschaftlichen Aufstieg ihrer Familie, leider starb sie zu früh.

Bis vor fünfzig Jahren verbrachte sie ihr Unleben an den großen Höfen Europas in Versailles, Paris, Rom, Mailand, Sankt Petersburg und London. Die Herrlichkeit des Hochadels genießend, bestehend aus rauschenden Bällen, Intrigen und anderen Vergnügungen.

Mit dem Ausbruch der französischen Revolution kehrte sie nach England zurück und schloß sich dem Protektor Sir Matthew Bancroft an über die Gründe warum sie das tat hat, hüllt sie sich bislang in Schweigen.

Laut ihrer Aussage blieb sie nach dem Tode von Sir Matthew Bancroft, im jahre 1811 dabei sich für die Verteidigung Albions einzusetzen, mit oder ohne die Hilfe eines Protektors.

Vorgeschichte

“Junge Dame! Es geziemt sich nicht für Euch mit dem gemeinen Volk sich zu amüsieren!” Das Mädchen, gerade an der Schwelle zur Frau angekommen, schiebt schmollend ihre Unterlippe hervor und blickt trotzig zu ihrem Vater empor. Dieser steht vor seiner Tochter, mit einem Blick aus Ärger, Strenge aber auch tief empfundene Liebe und einen Hauch Amüsement. “Ihr werdet Eurer Geburtsrecht nicht beschmutzen Ich werde alles tun was notwendig ist, damit Ihr standesgemäß heiratet und nicht eines Tages mit einem Bastard in Eurem Bauch vor diesen Toren auftaucht. Geht jetzt auf Euer Zimmer und denkt über Euren Platz in der Welt nach!”, mit einem trotzigen “Ja, mein Lord, Herr Vater!” dreht sich das Mädchen um und trottet wütend weg.

Mit einem tonlosen Schrei auf den Lippen schreckt das zu einer bildschönen Frau herangewachsene, ältere Ebenbild aus den Schlaf aus. Sie tritt nackt an das Fenster und blickt in die Nacht, sie spürt den Morgen kommen, lange bevor die ersten Sonnenstrahlen Paris sein strahlendes Antlitz verleihen. Apropos Strahlen, in der Ferne sieht sie eine Feuersbrunst, irgendwo brennt es in der Stadt und sie hört weit entfernt Schüsse.

Ein Blick auf das Bett, in dem vollkommen erschöpft ein junger Mann liegt und schläft, der über und über mit Schweiß und Blut bedeckt ist. Kurz prüft sie ober noch lebt. Ja, er atmet, ein wenig schwach aber er wird es überlegen. Kurz überlegt sie sich ihn noch ein besonderes Andenken zu hinterlassen aber entscheidet sich doch dagegen. Sie hat kaum noch Zeit, ihr Meister wartet und nicht ohne Bedauern, wenn es in Paris so weitergeht, wird er in ein paar Tagen sowieso dem Mob zum Opfer fallen.

Der Meister, in den letzten Monaten hat er sich stark verändert, nicht das ihre Eskapaden, ihn doch hin und wieder eifersüchtig gemacht haben, war es diesmal anders. Er war abweisend und grob. Er reagierte dauernd aggressiv und die Lust war purer Mordgier gewichen.

Wenige Minuten später schritt sie, perfekt gekleidet durch die nächtlichen Straßen von Paris, in Richtung des Eingangs zu den Katakomben. Auch dies wunderte sie, anstelle das sie sich wie sonst bei einem Höfling einquartiert haben, hauste ihr Meister nun in diesem und ließ sie des Nachts alleine.

Auch wenn sie sich keine große Mühe gab, wurde sie auf dem gesamten Weg kein einziges Mal aufgehalten und sie selbst ignorierte die nächtlichen Krawalle um sich herum.

Angekommen in der alten Krypta stand ihr Meister mit einem wütenden Blick auf sie gerichtet. “Wo bist Du gewesen?” fuhr er sie an. “Ich habe das gemacht, was ich immer tue und Du mir damals versprochen hattest!” erwiderte sie trotzig. Mit einem wütenden Aufschrei sprang er in Richtung von Abigail und versetzte ihr einen so harten Schlag in ihr Gesicht, das sie quer über den Raum flog und hart gegen einen Sarkophag prallte.

in ihrem Gesicht wich der Trotz, blanken Hass und mit gefletschten Zähnen stand sie vor ihrem Erzeuger. Wohl wissend, das sie gegen den deutlich älteren Untoten kaum etwas ausrichten konnte.

“Ich sollte Dich vernichten, Du Hure! Aber wir reisen morgen ab!” Das war nicht der Mann mit dem sie über einem Jahrhundert zuvor das höfische Leben in den Metropolen Europas anfing unsicher zu machen. Der Hass wich und es machte sich ein Gefühl breit, das sie in dieser Form noch nie erlebte, grauenvolle lähmende Angst.

Sie hasst es mit Schiffen zu reisen, eingepfercht in Kisten, nur spärliche Nahrung, gerade so viel um einigermaßen an Kräften zu bleiben, so wenig damit es nicht auffiel.

So lag sie im Dämmerschlaf in der Kiste und träumte von vergangenen Zeiten, rauschenden Festen in Paris, Venedig und Rom.

Sie träumte von den äußerst erheiternden Moment, als eine eifersüchtige Konkubine feststellen musste, das ihr Giftanschlag misslungen war und vollkommen perplex einen Schluck aus denselben Kelch nahm, der ihr Leben einen Atemhauch später beendete.

Sie träumte von ihren größten Eroberungen, sowohl Frauen als auch Männer, Orgien voller Sex und Blut. So wie sie es am liebsten mochte, wenn die Erregung das Blut der Menschen zum kochen brachte und ihr ganz besondere Befriedigung brachte. Ein heftiger Ruck ging durch das Schiff, es schien auf eine Sandbank aufgelaufen zu sein, kaum möglich im Kanal der England von Europa trennte. Sie krabbelte aus der Kiste, die umgekippt war und wankte geschwächt nach oben an Deck, sie hatte vollkommen vergessen sich zu nähren, wie das auch immer hat passieren können. Sie stieg über die Leichen der Schiffsbesatzung, der Gestank von verrottenden Fleisch und altem Blut ekelte sie an und machte sie fast wahnsinnig. Vor ihr erhoben sich die für England so typischen Klippen, nicht die reinen weißen Klippen von Dover sondern ein ihr vollkommen unbekannter Abschnitt. „Da ist Madame endlich wach! Komm wir müssen gehen!“

Sie drehte sich um, ihr Meister stand hinter ihr, mit einem hämischen Grinsen auf dem Gesicht. „Was? Was hast Du hier getan? Waru..“ weiter kam sie nicht, er schlug ihr mit der Rückhand ins Gesicht und ein weiteres Mal verlor sie den Boden unter den Füßen, als sie auch schon über die Reling stürzte und ins seichte Salzwasser fiel. Mit einem Satz sprang ihr Meister selbst von Board, packte sie grob im Nacken und hob sie mühelos auf. Eine Kutsche wartete am Strand auf sie und mit halsbrecherischer Fahrt ging es einen steilen Weg den Klippen empor. Die Fahrt schien nie ein Ende zu nehmen, vollkommen teilnahmslos blieb sie auf ihren Sitz mehr liegend denn sitzend. „Ich brauche meine gesamten Kräfte um mich von ihm zu lösen. Was ist denn blos los?“ Ihre Fahrt endete bei einer halb verfallenen Burg, wie es sie so häufig in England gibt. Dieses schien zu einer Art Jagdschloss umfunktioniert worden zu sein, allerdings fehlte ihm der Glanz der zivilisierteren Regionen und gänzlich die Herrlichkeit welche französische Bauten ausstrahlen. Brutal stieß ihr Meister sie in das Innere des Gebäudes, als die schwere Flügeltüre zufiel. Stand sie in der dunklen und kalten Eingangshalle, die bar jeglicher Einrichtung war.

„Du fragst Dich sicherlich, was ich vorhabe?“ Sie drehte sich zu ihrem Meister, der nur einen Schritt von ihr entfernt stand. „Ich habe Dich nicht groß gezogen, das Du dich mit jeden Mann in Europa paarst. Ich habe Dich für einen ganz bestimmten Grund ausgewählt und heute wird sich Dein Schicksal erfüllen! Zieh Dein Kleid aus und streife das hier über!“ Er hielt ihr ein dreckiges Gewand mit Sisalkordel hin, ein dreckiges Büßergewand, nichts anders. Widerspruchlos tat sie wie befohlen. Da stand sie nun, mit offenen Haaren, in knappe dreckige Lumpen gekleidet. „Ich werde Dich Deiner Bestimmung zuführen. Wir dienen uns nicht selbst, sondern einem weitaus mächtigeren Wesen!“ „Wem?“ nur dieses eine Wort kam über ihre Lippen und noch bevor ihr der Fehler den sie machte gänzlich klar wurde, schlug ihr Meister ihr wieder fest ins Gesicht. „Ab heute redest Du nur noch, wenn man es Dir gestattet! Hast Du das verstanden?“ Trotzig blick sie ihren Peiniger an. „Ich möchte mich nicht wiederholen! Hast Du es verstanden?“ fragte er sie barsch nochmals. „Ja!“ antwortete sie. „Ja? Ja, was?“ schrie er sie an.

„Ja, Meister!“

„Schon besser! Das hier ist keins Deiner abartigen Spielchen meine Liebe, das hier ist tödlicher ernst!“ Er führte sie in den Keller hinab. In einen Raum, der voll mit Werkzeugen und Gestellen war. Hier hätte es die Fleischreste und das eingetrocknete Blut gar nicht bedurft, um ihre schreckliche Bestimmung zu offenbaren. Vollkommen widerstandlos ließ sie sich in einen Nebenraum stoßen, eine karge Zelle, spärlich mit modrigem Stroh und Stoffresten bedeckt. „Mich dürstet es. Bekomme ich etwas zu trinken!“ Fast sanft antwortete er ihr „Bald meine Liebe, noch bist Du nicht soweit.“ Sie wusste nicht wieviel Zeit verging. Der Durst nach frischem Blut machte sie langsam rasend. Es mögen vielleicht zwei Tage gewesen sein, als sie langsam der Geruch frischen Blutes und Schreie dumpf durch die massive Türe zu ihr gelangten, Schreie die von fürchterlichen Schmerzen kündeten. Aber die Schreie nahm sie nicht mehr wahr. Das Blut, Blut nur wenige Meter von ihr entfernt. Ein roter Film waberte über ihren Blick, der Geruch ließ ihre Sinne verrücktspielen. Der Entzug der Nahrung ließ nun jegliche Rationalität endgültig weichen, kreischend in willenloser Raserei warf sie sich gegen die Türe erzitterte kaum als ihr Körper aufschlug und schon gar nicht bei ihren Schlägen, die einen Menschen selbst bei ihrem geschwächten Zustand getötet hätten. Irgendwann klang die Raserei ab, der unbändige Hunger blieb. Mit ihr verstummten auch endlich die Schreie. Sie kroch gerade von der Türe weg, als sie sich öffnete. „Ja, jetzt bist Du soweit!“ Mit diesen Worten stieß er ihr eine kleine Gestalt entgegen.

Als sie wieder zu sich kam kniete sie neben der Leiche eines vielleicht zehnjährigen Mädchens, ihr Gesicht vom namenlosen Grauen, welches ihr passiert ist gezeichnet. Natürlich als Vampir hatte Abigail schon getötet und so manches Mal hatte sie es auch genossen aber es gab Grenzen und sie war sowieso nicht sonderlich begierig Leben zu nehmen. Schon gar nicht bar jeglicher Menschlichkeit wie eine reißende Bestie über ein wehrloses Kind herzufallen. „Fein!“, tönte es grausam und voller Genuss von der Türe. „Du lernst es, das ist das wovon Du dich in Zukunft nähren wirst. Du wirst hier erst wieder rauskommen, wenn Du zu meinem Werkzeug geworden bist. Eine wahnsinnige Mordbestie, die im Namen meines Herrn Grauen in England verbreiten wird! Lerne es besser schnell, wenn es mir zu lange dauert, beende ich es.“ Das junge Blut erfüllte sie mittlerweile mit neuer Kraft, die Scham über das Geschehene und den Hass den sie ihrem Meister gegenüber empfand fachte ihren Mut neu an. „Ich werde Dich vernichten, Du Scheusal!“ Grinsen erwiderte er „Sicher, warum nicht. Nur nicht heute oder in der nächsten Zukunft!“. Mit diesen Worten schloss er die Türe wieder und ließ sie alleine in der Dunkelheit zurück.

Es mögen wieder ein paar Tage vergangen sein, als sie das bersten von Holz vernahm, diesmal über ihr. Die Gier nach Blut war zurückgekehrt, das Raubtier in ihr erwachte zu neuen Leben und die uralten Instinkte nahmen die Oberhand. Sie hörte wie die Türe der Folterkammer aufschwang und vernahm gedämpft einen erschreckten Aufschrei. Sie hörte Männerstimmen, zu sehr abgeschirmt durch ihr Verließ aber ihr Verstand war zu weit zurückgedrängt, als das sie die Worte noch großartig hätte verstehen können. Mehrere Männer schienen miteinander zu reden, auf einmal ein Aufschrei im Erdgeschoß, schnelle Schritte die sich aus der vorderen Kammer entfernten. Ein Ruf und dann ging die Türe auf. Eine Silhouette vor dem hellen Schein von Pechfackeln. Ohne zu zögern sprang sie auf und rammte sich voller Wucht gegen die Brust des Mannes, der mit einem erstickten Keuchen umfiel. Sie grub ihre Zähne in seine ungeschützte Kehle und das frische Blut sprudelte ihr in den Mund. Mit einer Gier die sie nur wenige Male verspürte, ganz ähnlich dem Wahn, als sie ihr Grab verließ, trankt sie in gierigen Schlucken. Allmählich zog sich das innere Raubtier friedlich schnurrend zurück und ließ ihr Bewusstsein zurückkehren. Jetzt begriff sie, sie hatte es wieder gemacht, rücksichtslos und vollkommen unnötig gemordet. Als sie noch über den Mann, der gerade das Mannesalter erreicht hatte kniete und das Geschehene versuchte zu verarbeiten ertönte ein entsetzter Schrei

„VAMPIR! HIER UNTEN!“

Sie blickte auf, ein Mann in grober Lederbekleidung versuchte hektisch einen hölzernen Gegenstand aus einer Tasche zu fischen. Sie erkannte es, das verfluchte Kreuz. Das allgegenwärtige Zeichen, eines Gottes der sie vor Jahrzehnten hat fallen lassen und sie nun grausam mit Schmerzen strafte, wenn sie seinem Zeichen zu nahe kam. Sie brüllte den Mann an, fast wie ein Löwe. Ihre Gesichtszüge hatten nichts Menschliches mehr an sich. Ihre langen Fangzähne, vier an der Zahl glänzten Rot vor dem Blut das sie gerade noch genossen hatte, ihre Augen glühten auf als sie aufsprang und den Mann in die Ecke schleuderte. Sie rannte die Treppe hoch, sie wollte nur weg hier, weg von ihrem Meister, weg von den Kämpfen, weg von ihrem Verbrechen, weg von dem verfluchten Kreuz und vor allem weg von den schändlichen Plänen, die ihr Meister mit ihr hatte. In der Eingangshalle angekommen stolperte sie quasi in einen lauten Tumult, eine Gruppe Männer scharten sich um eine Gestalt und führten immer wieder kurze Attacken gegen diese.

Es war ihr Meister. Als er ihr gewahr wurde, rief er „Komm her! Beschütze Deinen Meister, vernichte diese Sterblichen!“ Einen kurzen Augenblick hielt sie inne, diesem Befehl nachzukommen, sich auf die Männer zu stürzen und ihnen ihre Kehlen zu zerreißen. Ihr Blick traf den eines alten Mannes, er mochte die Siebzig schon erreicht haben. Er hob die Hand gegen sie und er zögerte, als sich ihre Blicke trafen. Wut und Hass kochten in ihr hoch und sie sprang brüllend, nicht den Menschen an, sondern ihren Meister. Mit ausgestreckten Händen, zu Krallen gekrümmt sprang sie ihm ins Gesicht und warf ihn beinahe um. Er erholte sich binnen Bruchteilen einer Sekunde von der Überraschung, schmetterte sie von sich. Sie flog mit einem lauten Krachen gegen das zerborstene Eingangstor. Kühle, frische Luft umschmeichelte sie. Die angenehme Dunkelheit der Nacht liebkosten ihre Sinne. Als sie sich aufrappelte wurde ihr klar, hier konnte sie nicht bestehen. Ihr Meister, ihr ehemaliger Meister war viel zu stark für sie und dann waren da noch die Männer. Die sich sicherlich ihr noch zuwenden werden. Sie floh in die Nacht hinaus.

Sie fand einen Moment der Ruhe und des Friedens. Als sie kurz vor Morgengrauen die Türe einer Gruft aufbrach, die Namen auf den Grabsteinen zeigten ihr auch endlich auf, wo sie sich ungefähr befand. Irgendwo in Schottland.

In der folgenden Nacht wachte sie durch Stimmen aus einen traumlosen Schlaf auf. Schlagartig war sie hellwach. „Sie muss hier ganz in der Nähe sein. Ich spüre ihre Präsenz.“ „Lass uns diese Bestie endlich vernichten und dann um Deinen Sohn trauern!“

Abigail machte sich bereit auf einen erneuten Kampf. Dann schlug auch schon die Türe auf, als sie losspringen wollte, fuhr ein heftiger Schmerz durch ihren Körper. Kreuze, sie hielten ihr Kreuze entgegen und ihr blieb nichts anderes übrig als fauchend sich in eine Ecke drängen zu lassen. Ein Schuss knallte, schmerzhaft drang die Kugel in ihre Schulter ein, auch wenn dies nicht mehr als nur eine Schrecksekunde Schmerzen bedeutete, riss es sie fast von den Füßen und sie heulte auf.

„Du hast meinen Sohn getötet. Dafür werden wir Dich heute vernichten. Es wird Dir Erlösung bringen, die Du nicht verdienst!“, sprach der alte Mann sie mit einem bitteren Ton in seiner Stimme an. „Ich wollte ihn nicht töten.“, jammerte Abigail. „Das soll ich Dir glauben? Soll ich Dich deswegen gehen lassen?“ „Nein, vollendet das, weswegen Ihr gekommen seid oder lasst mich in Ruhe!“ „Lass mich es tun! Ich will es tun!“ schrie ein junger Mann, „er war ein Bruder für mich. Ich werde ihn rächen.“ Der Alte betrachtete nur Abigail, die sich unter seinem Blick anfing zu winden, unangenehmer als der bindende Einfluss der Kreuze lastete der Blick auf ihr. Als der junge Mann vorstürmen wollte, hielt der Alte ihn zurück. „Halte ein!“ Vollkommen perplex blieb der Junge stehen.

„Da ist irgendetwas mit ihr, ich kann es nicht ganz fassen“ „Ja, sie ist eine untote Bestie, so etwas bekämpfen wir.“ „Nein, diesmal nicht! Hör mir zu Vampir! Ich weiß nicht was es ist aber ich weiß, das es das Richtige ist. Ich mache Dir ein Angebot, entscheide sofort und entscheide schnell. Du hast eine große Schuld auf Dich geladen in dem Du meinen Sohn getötet hast, Du hast ein großes Loch in unsere Gemeinschaft gerissen. Ich gebe Dir hier und jetzt die Möglichkeit ein klein Wenig Deiner Taten wieder gut zu machen. Schließ Dich uns an und helfe uns Albion zu schützen“ „Albion? Schützen? Wogegen?“ „Das wirst Du noch erfahren.“

Der junge Mann spie es heraus, „das kann doch nicht Dein Ernst sein? Diese Kreatur? An unserer Seite? „ „Ja!“, erwiderte der alte Mann, „ich weiß es ist schwer zu verstehen, ich verstehe es selbst nicht. Aber eins, da bin ich mir sicher. Diese hier bereut wirklich.“ „Ich werde mit Euch kommen!“, sprach Abigail monoton aus. Der junge Mann keuchte auf und blickte sie voller Hass an. Wenige Jahre später wird, Abigail seinen zerfetzten Leichnam aus den brennenden Trümmern tragen und um ihn trauern. Abigail wendet sich von dem Gemälde über dem Kamin in ihrem Wohnzimmer ab und blickt nachdenklich hinaus auf die Dächer des nächtlichen London. Ihre Dienerin ist schon lange zu Bett gegangen. „Du trauerst immer noch?“, eine vom Alter gezeichnete Stimme hinter ihr. „Ich werde immer trauern, er war etwas ganz Besonderes.“ „Du bist mehr als ungewöhnlich. Es hat sich bewahrheitet, was ich damals in der Gruft spürte, weißt Du?“ „Alleine Deine Art zu jagen. Mehr als ungewöhnlich, abstoßend aber besser als das was Deine Artgenossen mit den Menschen sonst anstellen.“ Abigail grinst nur bei diesen Worten.

„Du bist vollkommen frei von den gängigen Normen, meine Liebe. Hast Du eigentlich jemals mit ihm“ „Nein, habe ich nicht. Nicht das ich es nicht versucht hätte. Er liebte mich sicherlich, auf seine Weise aber den Busen einer Frau, nein der reizte ihn nie.“ Ein überraschtes Oh, entfuhr dem alten Mann. „Das war mir nie klar.“ Nach einer kurzen Pause fuhr er fort „mir bleiben nur noch wenige Wochen, vielleicht ein paar Monate und dann ist es Zeit weiter zu gehen“ „Nein! Tu das nicht! Ich brauche Dich.“

„Ach meine liebe Freundin, ich hätte wissen müssen, das es nach 120 Jahren Existenz ohne die Last des Alters für Dich erschreckend sein muss, auch wenn Du ständig vom Tot umgeben bist aber so ist es nun mal, ich habe keinen Einfluss drauf. Sei nicht traurig meinetwegen.“ Tränen liefen über Abigails Wangen, während er sich ein Glas Sherry eingoss. „Ich habe übrigens Deinen neusten Roman gelesen. Ziemlicher Schund wenn Du mich fragst aber genauso schamlos wie Du es bist.“ „Nun ja, nicht ganz so schamlos wie ich es in Wirklichkeit bin und es spült Geld in meine Kassen und davon nicht gerade wenig.“ „Eigentlich bin ich nicht gekommen um über Deine schmutzigen Fantasien zu sprechen. Das erregt mich seit vielen Jahren nicht mehr. Ich bin gekommen um Dich von Deiner Schuld mir gegenüber zu entlassen. Wenn ich ehrlich bin, verziehen habe ich Dir schon vor vielen Jahren.“ „Nichts was ich getan habe, kann es jemals wieder gut machen.“ „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Du hast Dich in einer ganz besonderen Lage befunden und auch wenn es mich immer noch genauso schmerzt wie damals als es geschah. Mein Sohn wusste um die Gefahr und die Türe ohne Rückendeckung zu öffnen, war mehr als leichtsinnig.“ Er nippte am Glas und seufzte genussvoll bei dem Geschmack des Sherrys. „Was wirst Du nun tun? Wo Du frei bist?“ Abigail zögerte keinen Moment.

„Ich werde weiterhin den Geistern dienen. Er ist immer noch da draußen irgendwo und lauert auf eine neue Chance seinen Plan umzusetzen.“ „Du nennst ihn nicht mehr Meister?“ „Schon lange nicht mehr. Er wird keinen Einfluss mehr auf mich haben.“ „Gut. Gut.“, antwortete der alte Protektor leise, als er ebenfalls seinen Blick in Richtung des Nachthimmels schweifen ließ. „Ich werde den Geistern aber als vollwertiges Mitglied dienen. Ich werde mich nicht als Monster rumschupsen lassen.“ „Das musst Du auch nicht, Deine Loyalität und Wert hast Du mehr als einmal bewiesen. „Wir sind zwei Anachronismen. Ich gehe und Du wirst bleiben. Was meinst Du, was die neue Zeit mit sich bringen wird.“ „Die natürliche Ordnung kippt. Die Gemeinen erheben sich und stoßen den Adel von ihrem angestammten Platz“ „Ist das nicht gut?“

„Nein, so etwas ist niemals gut und sie werden nur einen Herrscher gegen einen anderen tauschen. Einen Herrscher der es noch weniger gut mit ihnen meint. Es wird das Geld sein, das die Macht verleiht und das ist schlimmer.“ „Und Du?“ „Ich bin und bleibe Baronin de La’Vey. Ich bin und bleibe das was ich bin und werde so weitermachen wie ich es immer tat. Vielleicht muss ich mich in gewissen Grenzen anpassen aber das wird sich zeigen.“ Während sie diese Worte spricht, schießen glühende Pfeile gen Himmel, am höchsten Punkt ihrer Flugbahn platzen sie auf und verwandeln den Nachthimmel in ein farbenfrohes Spektakel

„Ich wünsche Dir ein gutes neues Jahr 1800, meine Liebe“ „Das wünsche ich Dir auch, mein Freund.“

Motivation

"Cogito ergo sum" Vordergründig ist sie eine rein durch Lust getriebene Hedonistin.

Kontakte

Quincy (3 Punkte)

Hank Landers (1 Punkt)

Louis Topper (2 Punkte)

Edward de Courtenay, Earl of Devon (2 Punkte)

Brewster (1 Punkt)

Lt. Clarence (1 Punkt)

Edith Oatley (2 Punkte)

Die Sonnenkönigin (1 Punkt)

Chronik

GOA_16_1837.04.22
GOA_16_1837.05.23
GOA_16_1837.06.02
GOA_16_1837.06.11
GOA_16_1837.06.12
GOA_16_1837.06.25
GOA_16 1837.07.02
GOA_16 1837.07.07