1. Spieltermin am 29.08.2006: Talis und ein neuer Auftrag

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1. Tag:

Talis ist eine Stadt, in der zwei Fraktionen um die Vorherrschaft kämpfen: der Quellsteinclan, der vor allem aus Menschen besteht, und der Schwarzhauerclan, dessen Mitglieder größtenteils Orks sind. Zusammen teilen sie zwei Drittel der Macht in der Stadt unter sich auf und jeder versucht den anderen in die Pfanne zu hauen. Also niemand, mit dem man sich anlegen sollte. Dummerweise hat das Notaka Siebenstreich, die junge Tskrang Diebes-Adeptin geschafft. Dabei war das gar nicht ihre Absicht. Eigentlich wollte sie sich nur einen netten Abend machen, ein bisschen Beute abgreifen und einem jungen Ork einen Streich spielen. Sie hat sich als Bordsteinschwalbe ausgegeben und ihn eine ganze Weile an der Nase herumgeführt, bis es für sie eine Gelegenheit gab ihm eine hübsche Halskette zu klauen. Leider hat er das gemerkt und sie musste ganz schnell die Fliege machen, da seine Kumpane auch nicht begeistert waren. Die restliche Nacht hat sie an eher anrüchigen Orten verbracht, um sicher zu gehen, dass ihre Verfolger ihre Spur verloren hatten, bevor sie sich zu einem ihrer Unterschlupfe zurückzog.
Dort wurde sie am Nachmittag von einem Klopfen an der Tür geweckt. Es war ihre Lehrmeisterin Fabiana Schattengleich, eine Orkin, die ihr berichtete, dass sie die Halskette nicht irgendjemand, sondern Rodrigo Schwarzhauer, dem Neffen des Clanoberhaupts gestohlen hatte und der jetzt die ganze Stadt auf den Kopf stellte um sie zu finden. Und wenn er sie erwischte, würde er kurzen Prozess mit ihr machen. Also soll sie erst mal hier bleiben und sich nicht blicken lassen, Fabiana wird schauen, was sie machen kann. Notaka ist nicht begeistert, aber als sie ihren Fang näher begutachtet, beschließt sie, dass es das wert war: eine Kette mit einem Amulett, das eine Luftelementarmünze beinhaltet! Kein Wunder, dass er es zurückhaben will.

Etwa zur gleichen Zeit kommt die Zwergin Karana Fausthieb mit dem Luftschiff Orichalkumader ihres Onkels Guntram Leichtfuß in Talis an. Sie sind von einer langen Reise zurückgekommen um ihre Ware zu verkaufen und einen neuen Auftrag einzuholen. Guntram rät ihr, mal bei ihren Eltern vorbeizuschauen, wovon sie nicht wirklich begeistert ist, da die mit ihrer Berufswahl als Luftseglerin nicht so ganz einverstanden sind, und sie immer versuchen umzustimmen, doch was „Vernünftiges“ zu lernen. Aber hin und wieder muss so was sein, also rafft sie sich auf und geht hin. Sie will sich mit einem schnellen „Hallo Mama und Papa, ich bin mal wieder da und Tschüss!“ durchschmuggeln, aber ihre Mutter ist schneller und holt sie erst mal zum Essen rein, auch wenn sie keinen Hunger hat. Sie diskutieren mal wieder über Karanas Beruf, doch diese schafft es, ihre Mutter zumindest in Ansätzen davon zu überzeugen, dass sie dabei glücklich ist. Nach dem Essen kann sie aber dann doch entkommen und zum „Blinkenden Heller“ gehen, einem Gasthof, in dem sie sich mit ihrem Onkel treffen soll.
In dem Gasthof sind an den beiden Enden die Tische der Clansmitglieder, die gerne Essen und Schmähungen hin und her werfen. Guntram ist zwar noch nicht da, aber Rugh, ein Troll und ehemaliger Luftpirat, der auch zur Mannschaft gehört, sitzt schon an einem Tisch in der Mitte. Er sieht Karana auch gleich und winkt sie zu sich. Sie unterhalten sich ein wenig, was der Kapitän wohl von ihnen will und warum die Maate nicht auch da sind, als Guntram endlich auch kommt. In Begleitung von Fabiana Schattengleich. Er stellt sie als alte Freundin vor, der eine Karte „in die Hände gefallen“ ist, die den Standort eines alten, noch nicht geöffneten Kaers zeigt. Jetzt wollte er die beiden fragen, was sie davon halten. Rugh ist verwirrt, warum er sie fragt und nicht seine Maate, aber er erklärt, dass er gerne seinen Blickwinkel als Luftpirat hätte und Karana ist ja der Glücksbringer des Schiffs, wenn sie zustimmt, steht die Sache unter einem guten Stern. Sie beraten ein wenig und kommen dann überein, dass es eine gute Idee ist. Guntram eröffnet ihnen, dass es noch einen Haken an der Sache gibt: Fabiana will, dass sie dafür eine „Freundin“ von ihr mit an Bord nehmen, deren Talente ihnen nützlich sein könnten. Damit haben die anderen aber kein Problem und so verabschieden sich Fabiana und Guntram wieder und Karana trinkt noch ein paar Ale und bewundert die Bauchtänzer.

Fabiana kommt am späten Abend wieder bei Notaka vorbei und berichtet ihr von dem Deal, den sie gemacht hat. Diese ist nicht begeistert davon, Talis verlassen zu müssen, stimmt aber murrend zu. Bei Einbruch der Nacht schleichen sich die beiden durch die Stadt und zum Turm, an dem das Luftschiff festgemacht ist. Dort überlässt Fabiana Notaka sich selbst, die versucht sich hoch- und aufs Luftschiff zu schleichen. Bis zum Luftschiff gibt es auch gar keine Probleme, doch auf dem Schiff steht der Ork Nuuk Bohlenkopf Wache. Da kommt gerade Karana etwas angetrunken hochgetorkelt und geht auf das Schiff. Notaka will sie als Ablenkung nutzen, aber die Wache sieht sie trotzdem. Sie tut aber ganz unschuldig, und als sie sich als neuer Passagier vorstellt, weiß Karana zum Glück, wovon sie redet und verbürgt sich für sie. In der Zwischenzeit kommen noch zwei weitere Mitglieder der Mannschaft angetorkelt: die Tskrang Lerena Schuppenstirn und der Ork Jalt Schweineauge. Notaka ist gerade dabei Karana ein wenig auszufragen, wobei Karana Schwierigkeiten hat, auf die genaue Anzahl der Mannschaft zu kommen, weshalb sie die Neuankömmlinge befragt, die ihr aber auch nur zustimmen können, dass es wohl so ein Dutzend rum sind. Notaka gibt es auf für heute und lässt sich von Karana noch einen Schlafplatz zeigen und dann legen sich alle schlafen.

2. Tag:

Am nächsten Morgen wird Notaka von den ersten Sonnenstrahlen geweckt, da sie es nicht gewohnt ist, im Freien zu schlafen. Aber das ist ganz gut so, denn dann wacht sie wenigstens nicht von der lauten Stimme der Zwergin Kathryn Wutgeschrei auf, die alle aus ihren Schlafsäcken jagt. Notaka hält sich an Karana und die stellt ihr die Crewmitglieder vor. Dann kommt auch schon der Kapitän, der zwar etwas verblüfft ist, Notaka schon an Bord zu sehen, aber das als Anlass nimmt, ihren neuen Auftrag dem Rest der Mannschaft vorzustellen. Nach einigem Hin und Her sind auch alle damit einverstanden, und Guntram verkündet, dass sie morgen abreisen werden.
Den restlichen Morgen zeigt Karana Notaka das Schiff und sie lernen sich ein wenig kennen. Zur Mittagszeit geht Karana wieder zum „Blinkenden Heller“, um Mittag zu essen. Als sie dort ankommt, hat sich vor dem Gasthaus eine dichte Menge versammelt. Als Zwergin kann Karana den Leuten nicht über die Schulter schauen und nach einigem erfolglosen Hüpfen drängt sie sich nach vorne durch.
Vor dem „Blinkenden Heller“ liefern sich ein Zwerg vom Quellsteinclan und ein Ork vom Schwarzhauerclan gerade ein Duell. Sie scheinen sich recht ebenbürtig zu sein. Die Menge heizt die Kontrahenten noch an, bis die Stadtwache auftaucht und die Streithähne kurzerhand mitnimmt. Der Anführer lässt sich auch nicht von deren Status beeindrucken.
Karana probiert nun den vielgelobten Eintopf des „Blinkenden Hellers“ und hofft, dass der Troubadour auf der Bühne mit dem Stimmen seiner Laute aufhört und etwas zum Besten gibt. Ihre Geduld wird auf eine harte Probe gestellt. Doch schließlich erzählt der Barde, wie Guntram Leichtfuß einen Mantikor besiegte.

Notaka ist unter einem Vorwand auf dem Schiff geblieben, da sie sich in einem Gasthaus, in dem der Schwarzhauerclan ein- und ausgeht, ganz bestimmt nicht blicken lassen kann. Sie beschäftigt sich damit in den Wanten herumzuklettern, um sich damit vertraut zu machen, und weil sie gerne klettert. Karana bringt ihr was zum Essen mit und sie verbringen den Nachmittag zusammen auf dem Schiff, wobei sie mit den anderen fröhlich feiern, da der Kapitän ein Fass Ale an Bord hat schaffen lassen. So vergeht der Tag recht kurzweilig, und sie legen sich früh schlafen, da sie am nächsten Morgen aufbrechen wollen.

3. Tag:

Wie üblich weckt sie da auch die laute Stimme von Kathryn und schon bald sind die Segel gesetzt und der Anker gelichtet und sie segeln in Richtung Kaer. Dabei fällt Notaka auf, dass Guntram ja gar nicht gesagt hat, wohin sie eigentlich segeln. Sie fragt bei Karana nach, aber die kann sich auch nicht erinnern, etwas dergleichen gehört zu haben. Zusammen gehen sie zum Steuerrad, an dem gerade die Menschfrau Willa Blutwarm steht, und versuchen sie auszufragen, bekommen aber nur gesagt, dass es nach SSW geht. Als die beiden darauf kommen, dass sie das in den Liaj-Dschungel führt, bekommen das die anderen auch mit und sie beschweren sich beim Kapitän, dass er ihnen das nicht vorher gesagt hat, da sie keine Lust haben, auf den Drachen zu treffen, der dort hausen soll.
Doch Guntram sagt ihnen nur, dass sie sich einverstanden erklärt haben, und die Chance, auf einen Drachen zu treffen ist sehr gering, vor allem, weil das Kaer ziemlich am Rand des Dschungels sein soll. Die Mannschaft beruhigt sich nach einiger Zeit und alle gehen wieder ihrer Arbeit nach.
Da Notaka nicht wirklich was zu tun hat, stellt sie sich an den Bug, wo sie niemandem im Weg ist, und betrachtet interessiert die Landschaft. Deswegen ist sie die erste, der irgendwelche vielfarbig schillernden Gestalten auffallen, die sich rasch auf sie zu bewegen. Als sie die anderen darauf aufmerksam macht, hallt der Schrei "Prismas" durch das Schiff und alle machen sich kampfbereit. Das ist auch gut so, denn sie entpuppen sich als riesige Libellen, die mit Sturzflügen das Schiff angreifen. Nach einem kurzen, aber heftigen Kampf sind zwei der Prismas tot und die restlichen verjagt. Auch Karana und Notaka haben sich tapfer geschlagen und eine verjagte geht auf ihr Konto.
Die Kadaver werden entsorgt, und nachdem man sich gewaschen hat, wird schnell weiter gesegelt, falls die Biester auf die Idee kommen könnten, zurückzukommen. Notaka behält ihren Platz am Bug bei und hält nach weiteren Bedrohungen Ausschau, doch der restliche Tag verläuft recht ruhig.

4. Tag:

In der Nacht melden die Wachen auch keine Bedrohung und im Laufe des nächsten Tages erreichen sie den Liaj-Dschungel, und fliegen ungefähr 40 Meilen über ihn hinweg, bis sie an der Stelle sind, die auf der Karte eingezeichnet ist. Doch obwohl sie längere Zeit im Zick-Zack-Kurs über die größere Umgebung hinweg fliegen, sehen sie von oben nur grün und die aufsteigende Feuchtigkeit. Sie müssen wohl am Boden suchen. Eine Gruppe aus fünf Leuten bestehend aus Guntram, Rugh, dem Elf Hogar und natürlich Karana und Notaka klettern mit Hilfe von Strickleitern zum Boden. Beim Runterklettern entdeckt Karana eine Anakonda, die sich aber nach einem Schwerthieb ihrerseits wieder verzieht. Damit sie sich unten nicht verlaufen, markieren sie ihren Weg mit Pfeilen in den Bäumen während sie aufs Geratewohl in eine Richtung gehen.
Nach einiger Zeit des ziellosen Wanderns entdeckt Karana etwas Seltsames an einem Baum. Es sieht aus wie eine Mischung aus einem Baumpilz und einem Diamanten, der in einem Baum feststeckt. Neugierig kommen alle näher und Guntram tippt mit dem Finger leicht dagegen. Zu aller Überraschung wackelt das ganze Gebilde wie ein Wackelpudding. Einen Moment später erklärt Guntram bestimmt, dass es auch giftig ist, da seine Fingerspitzen taub sind. Die anderen sind entsetzt, aber auf Guntrams Befehl hin machen sie erst mal einen großen Bogen um das Teil und wandern vorsichtig weiter. Nach einiger Zeit gibt Guntram auch Entwarnung: das Taubheitsgefühl ist wieder weg.
Aufmerksam laufen sie an einem Abhang entlang, als Notaka plötzlich den Boden unter sich nachgeben fühlt. Sie kann gerade noch rechtzeitig zurückspringen, bevor sich unter ihren Füßen eine mehrere Meter tiefe Fallgrube öffnet. Hier sind eindeutig Namensgeber am Werk gewesen! Mit dem Gefühl auf der richtigen Spur zu sein, gehen sie weiter und finden kurze Zeit später eine weitere Fallgrube, diesesmal schon ausgelöst, mit dem Leichnam eines großen Tieres darin, das keiner identifizieren kann. Als sie weitergehen, entdeckt Karana einen Panther, der auf einem Felsen sitzt und auf den Guntram nichts ahnend zuläuft. Sie brüllt eine Warnung und Guntram kann den Panther verscheuchen. Dabei fällt Notaka auf, dass dort, wo der Panther gerade war, ein paar umgeknickte Zweige sind, die darauf schließen lassen, dass hier jemand durchgekommen ist. Sie folgen der Spur so gut es geht und finden einige Zeit später eine stark verwitterte Steinsäule mit der Büste eines Tskrang darauf. Das irritiert alle, da das Kaer eigentlich ein Elfenkaer gewesen sein soll. Trotzdem folgen sie einer Andeutung von einem Pfad, als plötzlich ein Dschungelgreif aus dem Gebüsch springt und sie ankreischt. Alle machen sich zum Kampf bereit, aber da sie nur zu fünft sind und der Greif ungefähr die Größe eines Elefanten hat, ziehen sie sich lieber zurück, was der Greif zum Glück auch zulässt.
Wieder zurück bei der Statue haben sie das Gefühl beobachtet zu werden und Notakas scharfe Augen entdecken ein paar Tskrang in primitiver Kleidung, die sie anscheinend beobachten. Sie macht die anderen darauf aufmerksam und sie versuchen sie zu verfolgen. Diese weichen aber immer weiter zurück und wollen sie anscheinend irgendwohin locken. Notaka versucht mit ihnen zu reden, bekommt aber keine Antwort.
Außer einer Ladung Blasrohrpfeile aus den Gebüschen um sie herum. Zum Glück treffen davon nur wenige und die prallen an den Rüstungen ab. Einer der Tskrang hat sogar einen Bogen, den er auf Guntram abfeuert und ihn am Bauch trifft! Der wird daraufhin wütend und rennt mit einem Kampfschrei auf ihn zu, um dem dann Fliehenden die Kriegsaxt in den Rücken zu werfen. Damit ist der Kampf eröffnet und aus allen Richtungen stürmen Tskrang auf sie zu. Doch die fünf können sich ihrer tapfer erwehren, und als zwei der Tskrang tot auf dem Boden liegen, fliehen die übrigen. Guntram beschließt so schnell wie möglich zum Schiff zurückzukehren, da sie sicher Verstärkung holen werden. Also machen sie sich den Kerben nach auf den Rückweg. Guntrams Verdacht wird bestätigt, als sie auf halbem Weg hinter sich Trommeln hören. Zum Glück werden diese leiser, je näher sie dem Schiff kommen. Sie erreichen die Strickleiter ohne noch einmal angegriffen zu werden, nur der Dschungelgreif kommt noch mal aus dem Gebüsch gehüpft und kreischt sie an. Die Strickleiter wird oben festgemacht, so dass die Tskrang ihnen nicht folgen können und auf dem Schiff verarzten sich alle erst mal während sie den anderen erzählen, was sie gefunden haben. Es herrscht große Ratlosigkeit, wie man weitermachen könnte, also entscheidet Guntram, dass sie erst einmal drüber schlafen und sich am nächsten Morgen beraten sollen.

To be continued ...



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