GOA 16 1837.05.12

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Spielercharaktere:

Ereignisse:

(Protokoll aus Sicht von Keane Cathoair)

Ein Dienstag im März, Ostern war gerade vorbei. Zeit neue Motive zu sammeln. Das Great Eastern, Liverpool Street, in der Nähe meiner Wohnung sieht interessant aus. Gute Architektur, schöne Linien. Ideal. Beim Skizzieren kommen Ideen, wie das Bild umzusetzen ist. In meinem Kopf fügt sich ein düsteres Bild zusammen. Bei der dritten Skizze fällt mir auf, warum – alle Menschen, die im Hotel ein- und ausgehen sehen sehr bedrückt aus, traurig, niedergeschlagen. Interessant.


Zeit für einen Tee mit Milch, und im Hotel ist ein Café. Der Tee ist mäßig, die Milch gut, Mahlzeiten gibt es nicht wirklich. Es gibt besseres. Auch im Hotel sind alle betrübt und als ich das Hotel betrete fühlt es sich an, als ob sich eine emotionale Last auf meine Schulter legen würde.

Die Bedienung, Lizzy, sieht ganz gut aus, mit einem Lächeln könnte man es vielleicht sogar hübsch nennen. Hübsch genug. Sie erzählt mir, dass alle so traurig sind, weil am Vortag eine alte Dame, Mrs Ryan, die Treppe zur Vorhalle herunter zu Tode gestürzt ist. Vielleicht ist es das? Nein. Von ihr erfahre ich weiter, dass es schon in den vergangenen Wochen ein paar Todesfalle gab. Aber immer noch nichts was meine sofortige Betrübtheit erklären würde als ich das Hotel betreten hatte.


Ein Gast fällt mir auf. Er mustert mich kurz mit einem intensiven Blick, der andere einschüchtern würde. Trau dich! Er geht weiter. Der Concierge gibt ihm einen Brief aus dem Postfach für Zimmer 7, und rennt beinahe schon wieder von ihm weg. Mr Westcott, wie ich später aus dem Concierge herauskitzeln kann. Er hat panische Angst vor ihm. Im Hotel ist sonst nichts auffälliges zu finden. Nichts, außer dass das Gefühl der Betrübtheit überall gleich bleibt.


Ein Schrei. Unten in der Vorhalle. Ein Page steht mit einem Schürhaken in der Hand belämmert herum. Ein Junge liegt am Boden, ein Loch im Kopf. Die rote Farbe umhüllt seinen Kopf wie ein bizarrer Heiligenschein. Muss ich mir für ein Bild merken. Ich habe einen Kunden, der so etwas mag. Der Page erinnert sich an nichts. Nichts was man für ihn tun könnte, zu viele Augenzeugen. Der Heiler kann natürlich nichts mehr tun. Ein Brief an Mr Westcott ist in der Tasche des toten Jungen. „Ihr Gesuch auf einen Termin bei Mr Landers wird in Kürze entsprochen.“ Donnerstag abend. Nun ist es doch Zeit Unterstützung zu holen.


Die Protektoren sind gleich interessiert. Kurze Recherchen bei verschiedenen Quellen ergeben einiges: Im Hotel geschehen alle 5 Jahre Unfälle, immer nur mit Todesfällen, immer etwa 20-25. Und das seit 20 Jahren. Definitiv ein Fall für das Protektorat. Alles deutet auf einen Dämon hin. Zeit für eine weitere Besichtigung.


Die Protektoren scheinen es noch stärker zu spüren als ich. Ms Sawyer fällt beinahe in Ohnmacht. Der Heiler von heute mittag ist wieder da. Er läuft in der Vorhalle auf und ab und hin und her. Zu konzentriert mich zu bemerken. Er weckt auch die Neugier von Lady Collingwood. Auch er scheint Nachforschungen betrieben zu haben und ist an der Sache interessiert. Stellt sich als Charles Wayne vor.


Mr Westcott verlässt das Hotel. Die Verfolgung führt an eine Wohnung im 2. Stock. Mit einem Satz springt er direkt auf den Balkon. Ein Schmunzeln auf meinen Lippen: spannend. Er durchsucht die Wohnung. In einem versteckten Wandschrank findet er ein Buch und Briefe, die er einsteckt und dann wieder verschwindet. Ein Mr Tippson wohnt hier. Im Wandschrank sind noch Kerzen, Kreidestücke, Salz. Unten gibt es Geschrei. Mr Westcott wird von drei Vampiren angegriffen. Er kann sich aber kompetent wehren. Die Protektoren haben wohl beschlossen trotzdem einzugreifen. Wenn es sein muss. Westcott pfählt am Ende alle drei. Er selbst ist auch ein Vampir. Er hat eine Rechnung mit Tippson zu begleichen. Soll er. Aber er weiß, dass im Hotel ein Dämon lebt, der sich von Angst und Tod ernährt. Ralk'kull. Ein Arschloch.


Der Heiler war die ganze Zeit dabei. Anhänglich. Stellt sich als Pixie vor, als Westcott weg ist. Scheint erst einmal auf unserer Seite zu sein. Auch recht. Aber er hat den anderen Brief gelesen. War vielleicht doch wichtig. Brief ging an Tippson, von einem Mr Anderson: „Haltet euch Donnerstag Abends bereit, ich vertraue Ihnen zwei Lehrlinge an.“. Noch ein Tag. Im Zeitungsarchiv findet sich eine Anklage gegen einen Mr Landers, die fallen gelassen wurde, weil die Kronzeugen zufällig alle gestorben waren, alle in ihrer Detektei, die an der Stelle des Hotels stand. Vor 25 Jahren.


Ralk'kull ist ein fieser Dämon. Einmal beschworen, führt er seine Aufgabe aus, und setzt sich dann wie ein Zecke an seinem Beschwörungsort fest. Tippson scheint ein Ritual abhalten zu wollen. Wohl eher nicht, um die Zecke loszuwerden. Der Pixie hat eher zufällig gehört, dass Anderson eine Menge indischer Käfer bestellt hat, die definitiv nicht mehr zufällig genau dieses Ritual verstärken. Anderson ist nicht zu finden. Tippson wohnt derzeit im Hotel und bereitet sicher das Ritual vor. In seinem Zimmer ist nichts besonderes, außer auch hier Kerzen und Kreide. Können Westcott überzeugen, dass er uns das Buch von Tippsons Wohnung leiht. Darin genau das Ritual, den Dämon zu beschwören. Wird helfen, das Gegenritual zu verstärken. Westcott rät uns, uns von Landers fern zu halten – er ist einer der bedeutensten Vampirfürsten von London.


Ein Brief der Polizei kann den Hoteldirektor davon überzeugen, dass er uns nachts die Hotelhalle überlässt. „Polizeiliche Untersuchungen der Morde oder etwas in der Art“, „in seinem Interesse“, blabla. Überzeugend genug. Die Protektoren machen ein Ritual den Dämon zu bannen. Pixie und ich sorgen für Rückendeckung. Wie erwartet bemerken uns Tippson und die zwei Akolythen. Nur einer kann verletzt entkommen, der Rest wird keine Dämonen mehr beschwören. Eine Rechnung weniger für Westcott zu begleichen. Aus dem Rücken des Dämonen entspringen Tentakel in alle Richtungen des Hotels, überallhin wo es Menschen gibt. Als der Dämon gebannt ist, fällt die erdrückende Stimmung über dem Hotel in sich zusammen. Mehr als nur eine Welle der Erleichterung erfasst uns. Wieder ein Schritt mehr. Zeit Lizzy aufzumuntern. Zeit für meine Belohnung.