Immer noch Verschwörung
Juro:
Diese ganze Verschwörungssache scheint echt weit zu reichen. Nachdem Tascha, die dumme Nuß, endlich auf die Idee gekommen ist, dass es vielleicht wichtig wäre, mir zu beschreiben, wie der Typ aussah, den sie beim Abliefern des Datenchips beobachtet hat, scheinen auch die Spinnenreiter in der Sache drin zu stecken. Aber eher auf unserer Seite - oder so. Werden wir schon noch rauskriegen. Zum Glück können wir auf echt gute Verstärkung zurückgreifen, wenn ich daran denke, wie die Klone die 5 Alienhassertypen einfach verbruzzelt haben ... Schon eindrucksvoll. Roland war wohl weniger begeistert. Versteh ich nicht so ganz. Immerhin gings doch um den Schutz seiner Lieblings-Pflanzenalien. Egal. Tascha hab ich mit einem Masterplan aus meiner Kabine gekriegt. Die Priesterin kümmert sich gerne um sie *harhar* Wenn ich Tascha dann hin und wieder "befreie" ist sie mir bestimmt dankbar. Roland hat es anscheinend geschafft, Ramona aus ihrer Kabine zu locken. Sie war nicht mal giftig zu ihm. Kein Plan wie er das geschafft hat. Tja, jetzt hat halt er sie an der Backe. Ist mir nur recht. Dann habe ich Zeit, mit Ariane schwimmen zu üben. Damit die Planetenbesiedelung ein voller Erfolg wird und ich für alle Eventualitäten gerüstet bin. Genau. Hoffentlich blamiere ich mich nicht zu sehr vor ihr ... Dann noch diese Besprechung heute abend. Würde mich am liebsten davor drücken, aber dann checkt keiner, dass ich hier was zu sagen habe. Na, die Vorträge konnte ich glorios delegieren. Mann bin ich gut! Und danach gehts ans Eingemachte. Wird Zeit, ein paar Leuten auf den Zahn zu fühlen.
Roland:
Anscheinend bin ich der einzige hier, den es stört, dass fünf Menschen wegen eines Missverständnisses gestorben sind! Wieso habe ich es immer wieder vor mir hergeschoben, die Leute schon an der Laderampe darüber informieren zu lassen, dass wir Uxam an Bord haben? Genau der Gedanke kam mir doch, dass das Ärger geben könnte. Aber Juro und die McGurks zucken angesichts der Aschehäuflein mit den Achseln, machen Kehraus und fertig. Die Klone sind mir schon unheimlich. Jeder, der sofort zur Waffe greift und kein Problem damit hat, Menschen (oder auch Aliens) zu töten, ist mir unheimlich.
Dann verbringen wir den ganzen Tag mit diesem Kram, wie der Anbauplan auf dem neuen Planeten aussehen soll. Oder was für Abzeichen wir am Ärmel tragen (auch wenn ich mich natürlich freue, dass Sandrose so Kontakt zu den anderen Frauen kriegt und vielleicht Freunde findet). Die Besprechung hat’s gezeigt: So ziemlich jeder meiner so genannten „Untergebenen“ hat mehr Ahnung von der ganzen Sache als ich. Ich bin wahnsinnig froh, dass Uxam alles plant und bedenkt. Aber mit welchem Recht kann ich mich als ihren Vorgesetzten bezeichnen? Was bitte qualifiziert mich dazu? Jedenfalls: Wenn Juro nicht aufpasst, überrollen ihn die McGurks einfach. Eigentlich könnten wir sie bei unserer Sekten-Geschichte gebrauchen, aber ich fürchte, die sind zu keinem diskreten Einsatz fähig – ich sag nur: Atomsprengköpfe in den Wänden des Laderaums! Na gut, Betsy hat mich überrascht damit, wie gut sie mit Kindern umgehen kann…
Ach, ja, und Ramona… Ein toller Zufall, dass sie sich so weit berappelt hat, dass sie die Wände ihres Quartiers mit Tierbildern spickt. Seit ich ihr Aoraki – den Hütegreif, heißt „Himmelsdurchbrecher“ – gezeigt hab, ist sie zumindest zu mir freundlicher. Na, und das Kleid von der Besprechung heute Abend… Aber wenn ich ihr nicht gerade Tiere vorführe oder Direktheiten über ihren Selbstmordversuch an den Kopf werfen kann, weiß ich gar nicht mehr, wie ich mit ihr reden soll. Frauen – die unbekannten Wesen. Aliens sind nix dagegen, echt!
Und dabei immer im Hinterkopf, dass wir eigentlich was gegen die Verschwörung unternehmen müssen. Ja, klar, wir sind ein gutes Stück weiter gekommen mit dem Sektenspezialisten Bred Krueger – aber er hat uns nicht zu dem Netz von Verschwörungsgegnern führen können, das wir uns erhofft haben. Aber ich glaube mittlerweile , dass Achmed und Ali eher auf unserer Seite stehen. Aber die haben sich aus dem Staub gemacht, alle Funkverbindungen gekappt und wir können ihnen nicht helfen. Idioten! Wollen die im Alleingang die Schiffsentführer aufhalten?
Die Aktion mit den Spinnenreitern macht mir Kopfzerbrechen. Die kleinen elektronischen Spion-Spinnen (hallo? Wie unauffällig, die Herren Aufklärer!) in den Lüftungsschächten zeigen ja, dass Juros Andeutungen über die Verschwörung bei ihnen auf fruchtbaren Boden gefallen sind. Nur in welcher Hinsicht? Das ganze macht mich echt paranoid! Je länger ich drüber nachdenke, desto mehr Finten und Fallen kommen mir in den Sinn, in die wir tappen und damit auch unsere unbekannten Verbündeten in Gefahr bringen können. Juro macht es sich offenbar leichter. Der geht einfach in Aktion – und redet zu viel, meiner Meinung nach. Auf unserem Deck laufen zu viele Leute rum, von denen wir zu wenig wissen.
Zu wenig wissen, das ist das Problem, das ich noch mit meinem Kumpel habe. Wie sollen wir uns vertrauen, wenn ich nicht mal seinen richtigen Namen weiß? Wir müssen mal dringend reden bei Gelegenheit. Erst mal geht es darum, Scherbchen über ihren Vater auszuhorchen, unauffällig natürlich.
Verdammt, was ist das? Wir starten ja!
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