Rotkäppchen (ein Märchen in Europa Mythica)
Rotkäppchen
Es war einmal eine junge Magierin, welche aufgrund ihrer Zugehörigkeit zum Hause der Mercere als „Rotkäppchen“ bezeichnet wurde. Diese hatte den Auftrag einen Korb mit Herbam-Vis zu einer inzwischen sehr alten und zwielichtigen Bonisagus zu bringen. Auf Grund ihres Alters trug diese den Spitznamen „Großmutter“.
Auf dem Weg zum Aufenthaltsort der Bonisagus begegnete Rotkäppchen einem Werwolf in Homidgestalt. Dieser begleitete die Mercere für kurze Zeit durch einen einsamen, dunklen Wald. Unauffällig befragte er die noch unerfahrene Magierin nach ihrem Zielort. Nachdem er alle Informationen herausbekommen hatte, die er benötigte, verließ er unter einem Vorwand den Weg und sprang außerhalb der Sichtweite von Rotkäppchen ins Umbra, um auf kürzestem Wege das Haus der Bonisagus aufzusuchen. In Menschengestalt klopfte der Werwolf an die Tür der senilen Frau und behauptete, der erwartete Mercere zu sein.
Kaum wurde die Tür geöffnet, shiftete er in Crinosgestalt und verschlang die überraschte Frau mit wenigen Bissen. Um auch noch die Mercere überwältigen zu können, nahm er wieder das Aussehen eines jungen Mannes an und schlüpfte in die Gewänder der Bonisagus, welche sein Gesicht verdeckten. Vermummt unter der Decke des Bettes der alten Frau erwartete er die Ankunft der Botin. Diese trat mit ihrer Vis-Lieferung durch die geöffnete Haustür und fand letztendlich in den Schlafgemächern die „Großmutter“. Darüber verwundert, dass das Verhalten der alten Frau nicht im Geringsten ihrer Vorstellung entsprach, stellte sie mehrere Fragen: „Großmutter, warum bemerke ich keine magische Aura an euch?“ – „Weil das ein magisches Artefakt verhindert.“ - „Großmutter, warum sind eure Augen nicht rot leuchtend, wie mir beschrieben wurde?“ - „Weil ich viel Imaginem-Vis verwendet habe.“ – „Großmutter, warum verändert ihr gerade eure Gestalt.“ – „Weil ich dich in Crinosgestalt viel besser fressen kann.“ Mit diesen Worten sprang der Werwolf auf und schluckte das Mädchen in einem Haps herunter. Gut gesättigt und zufrieden legte sich der Werwolf vor Ort zu einem Verdauungsschlaf nieder.
Am nächsten Morgen traf zufällig eine Gruppe an Magiern am Haus der berühmten Bonisagus ein. Der Guernicus dieser Gruppe war sofort von der offen stehenden Tür verunsichert und betrat zusammen mit einem Bjornaer und einem Flambeau das Haus. Die Magier fanden nach kurzer Zeit den immer noch schlafenden Werwolf. Der Bjornaer erkannte sofort den Lykantrophen und tötete ihn umgehend unter Einsatz von diversen Bauern Perdo-Vis, welche er stets für solche Situationen in seiner Tasche mit sich führte. Um herauszufinden, was dieser Werwolf in diesem Haus verbrochen hatte, verwendete der Guernicus das Ritual „Augen der Vergangenheit“. Da er erkannte, dass er den beiden Magiern nicht mehr helfen konnte, beschwor er deren Geister, um diese zu befragen, wie sie bestattet werden wollten. Beide wünschten sich noch länger als Geister existieren zu dürfen und „lebten“ auf diese Art noch lange und glücklich.