Die Suche nach dem Trollreich Oltos

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Der Reiseantritt

Die Flußüberquerung

Die Steppenlandschaft zieht die nächsten Tage an ihnen vorüber, während der Wald langsam näher rückt. Eine richtige Straße ist immer noch nicht zu erkennen, aber sie entdecken eine Ruine etwas abseits ihres Weges. Neugierig wandern sie hinüber, um sie zu untersuchen. Es ist nicht mehr viel übrig, nur noch ein paar Mauerreste, die auf eine Art Wachstube oder Wachturm schließen lassen, aber bei genauerer Untersuchung entdeckt Serena eine Falltüre in einen Keller.
Dieser wird auch gleich untersucht, jedoch findet man nur zerbrochene Weinfässer und zerstörte Möbelstücke. Sie wollen gerade schon wieder weiterziehen, als Serena, die oben geblieben ist, Alarm gibt. Es kommt irgendjemand aus dem Wald auf ihre Position zugeritten. Da sie nicht wissen, wer es ist, aber sie eine recht große Staubwolke aufwirbeln, wollen sie ihnen lieber nicht begegnen. Also verstecken sich alle die können im Keller, nur Serena bleibt oben, um die Tiere ruhig zu halten, die hinter den Mauerresten in Deckung gelegt wurden.

Als sie näher kommen, kann Serena erkennen, dass es Trolle auf Steppenbestien sind. Zum Glück reiten sie weit genug an den Ruinen vorbei, so dass sie nichts von der Truppe dort bemerken. Und die weiß jetzt zumindest, dass in dem Wald noch jemand lebt, auch wenn die Trolle eher nach einer marodierenden Bande ausgesehen haben.
Deswegen sind jetzt alle auch etwas mehr auf der Hut, vor allem weil die Steppe nicht viel Deckung bietet. Aber sie schaffen es in den Wald ohne noch auf weitere Lebenszeichen von irgendeinem Namensgeber zu treffen.

Der Wald ist ein richtiger Urwald, durch den sie sich anfangs ihren Weg kämpfen müssen, da sie lieber neben dem Pfad laufen, statt auf ihm, um etwaigen Trollreitern auszuweichen. Begleitet werden sie ständig vom schrillen Kreischen der Affen, was Andalor auf die Idee bringt, dass sie heute mal jagen gehen könnten, um ihre Vorräte zu schonen.
Also schlagen sie an diesem Tag ihr Lager etwas früher auf und trennen sich dann, um auf die Jagd zu gehen. Trosoth und Tybalt kümmern sich um das Lager, wähernd die anderen drei getrennt jagen. Andalor ist auch schnell erfolgreich und holt einen Affen vom Baum, den er auch gleich zum Lager zurückbringt und ausnimmt.
Serena und ihr Wolf folgen derweil einem hasenähnlichen Tier, das der Wolf auch schnell erlegt und zu fressen beginnt. Da er die ganze Zeit brav die Trockenfleischrationen mit ihr geteilt hat, überläßt Serena ihm den Hasen.
Lassander hat weniger Glück. Er versucht hinter irgendetwas herzuschleichen, aber das flüchtet sich anscheinend in einen Baum, der einsam auf einer Lichtung steht. Lassander schleicht sich vorsichtig näher, als der Baum raschelt und plötzlich ein armlanger Dorn auf ihn zuschießt und sich seitlich in seinen Hals bohrt. Er taumelt zurück und schafft es zum Glück aus der Reichweite weiterer Dornen zu gelangen, zumindest kommt sonst nichts mehr. Allerdings spürt er, wie sein Hals und sein Arm langsam taub werden. Der Dorn ist mit einem Betäubungsgift versehen! Mit letzter Kraft taumelt er wieder zurück ins Lager, wobei er den Dorn stecken lässt.

Das stellt sich auch als sehr gut heraus, da er vermutlich verblutet wäre, wenn er ihn selbst herausgezogen hätte. So kann aber Andalor die Blutung recht schnell stoppen und nachdem Lassander erzählen konnte, was passiert ist, klärt Trosoth sie auf, wer der Angreifer war: der Baum auf der Lichtung. Als alle ihn ungläubig anstarren, nickt er bekräftigend. Dieser Baum ist ein Fleischfresser, der durch scheinbar leichte Beute in seinen Ästen Raubtiere anlockt und diese dann mit Dornen mit Betäubungsgift beschießt. Er muss dann nur noch warten, bis seine Beute wehrlos ist, und zieht sie dann mit seinen Wurzeln oder ähnlichem an sich heran. Er ist allerdings recht leicht daran zu erkennen, dass er immer ganz alleine auf einer Lichtung steht, was in diesem Urwald doch recht auffällig ist. Lassander ist der Wald jetzt endgültig unheimlich, nachdem es sogar die Pflanzen auf ihn abgesehen haben!

Immer aufmerksam und diesesmal auch auf die Pflanzenwelt achtend, dringen sie weiter in den Wald vor. Das ist auch gut so, da sie plötzlich Geräusche auf dem Pfad vor ihnen hören. Schnell schlagen sie sich tiefer ins Gebüsch, und können sich gerade noch rechtzeitig verstecken, bevor eine kleine Gruppe Trolle auf Steppenbestien vorbeireitet. Für diese Schnelligkeit muss Tybalt allerdings bezahlen, da er bei der "Flucht" gestolpert und ihm eines der Packpferde auf die Hand getreten ist. Die kann er erst mal nicht mehr benutzen, und humpeln muss er auch noch.

Jetzt etwas langsamer dringen sie tiefer in den Wald ein. So geht es schon auf den Abend zu, als sie vor sich etwas Hohes sehen, was sich bei näherer Betrachtung als Mauer herausstellt! Allerdings sieht sie recht mitgenommen und unbesetzt aus. Wenn das Oltos ist, dann hat es die Plage nicht unbeschadet überstanden!
Da sie nicht wissen, was sie dahinter erwartet und wie sie hinüber kommen sollen, schlagen sie ihr Lager erst einmal auf dieser Seite der Mauer auf. Jedoch gehen Andalor und Tybalt noch ein wenig an der Mauer entlang um nach eventuellen Durchbrüchen Ausschau zu halten. Sie werden nach einiger Zeit auch fündig: ein Baumriese ist auf die Mauer gefallen und hat sie zur Hälfte einstürzen lassen. So kann man über den Baum auf die Mauer gelangen. Was Andalor auch tut. Tybalt versucht es auch, doch ist der Baum zu steil und er schafft es nicht. Oben angekommen schaut Andalor auf der anderen Seite nach unten. Im Dämmerlicht meint er etwas zu sehen und beugt sich weiter vor. Da verliert er den Halt und stürzt hinunter. Glücklicherweise ist die Mauer stark mit Ranken überwachsen, an denen er sich festhalten kann. Nun ist er sogar auf der Höhe dessen, was er gesehen hat. Als er sich genauer umsieht, macht er eine erschreckende Entdeckung: An der Mauer hängen Trolle, ganz offensichtlich schon seit ein paar Tagen tot. Ansonsten sieht man nur Ruinen soweit das Auge reicht. Kein Lebenszeichen.

Tybalt ist durch Andalors Schreckensschrei nun sehr motiviert den Baum hinaufzukommen und schafft es diesmal auch. Als er Andalor weiter unten hängen sieht, flucht er erst mal, denn er hat kein Seil dabei. Also beeilt er sich zurück zum Lager zu kommen und ein Seil zu holen. Das bindet er oben an der Mauerkrone fest (an einem Stück, das nicht bröckelt) und läßt es zu Andalor hinunter. Dieser will aber erst die Leichen untersuchen, nachdem er schon mal auf ihrer Höhe ist. Er schwingt an dem Seil zu der nachsten hinüber und stellt angewiedert fest, dass die Trolle mit Haken durch die Augenhöhlen an der Mauer aufgehängt wurden mit auf den Rücken gefesselten Armen. Vermutlich noch lebend. Mit diesem beunruhigenden Neuigkeiten kehren er und Tybalt zu den anderen zurück.
In dieser Nacht können alle nicht wirklich gut schlafen und die Wachen sind besonders aufmerksam. Doch die Nacht verläuft friedlich.

Sobald es am nächsten Morgen hell wird, suchen sie gemeinsam nach einem Eingang, der auch von den Packpferden genutzt werden kann. Serena hat am gestrigen Abend in der Ferne so etwas wie ein Tor ausmachen können und führt die anderen dorthin. Es ist auch durchgehbar, da die Torflügel aus den Angeln gefallen und verrottet sind. Vorsichtig dringen sie in die Stadt ein, aber treffen auf keine Namensgeber.

Andalor und Tybalt führen sie erst mal zurück zu den toten Trollen, von denen Andalor einen geköpft hat. Lassander untersucht den Leichnam interessiert und bestätigt Andalors ersten Eindruck. Es sieht so aus, als seien sie mehr oder weniger "hingerichtet" worden, aber von wem oder was? Beunruhigt ziehen sie weiter in die Stadt hinein. Die meisten Häuser sehen nicht zerstört, sondern nur verfallen aus, was schon mal etwas beruhigend ist. Allerdings schlägt ihnen, als sie in Richtung Stadtmitte laufen, ein furchtbarer Verwesungsgestank entgegen. Das schlimmste befürchtend bewegen sie sich vorsichtig darauf zu. Doch anstatt einen Leichenberg finden sie einen Eingeweideberg! Bei näherer Betrachtung stellt sich heraus, dass es wohl ein toter Dämon ist, der aus Eingeweiden bestand. Lange tot scheint er auch noch nicht zu sein, so dass alle zum Schluß kommen, dass wohl er für die toten Trolle verantwortlich ist, aber das wohl seine letzte Tat gewesen sein muss.

Erleichtert, aber immer noch auf der Hut ziehen sie weiter, immer auf der Suche nach einigermaßen intakten und wichtigen Gebäuden. Sie werden schließlich bei einem großen Steingebäude mit Bronzetüren fündig. Diese sind zwar etwas verzogen, aber noch verschlossen und mit vereinten Kräften kann man ins Innere vordringen. Das erste was sie da sehen ist ein großer Steinsarkophag, der in der Mitte des Raumes trohnt. Er ist mit trollischen Schriftzeichen versehen, die Trosoth entziffern kann und ihnen erzählt, dass hier der sagenhafte Trollheld Sarek, der Sechsfachgehörnte liegt. Lassander würde furchtbar gerne in den Sarkophag schauen, aber die anderen sehen es als gegeben an, dass der Tote in seiner Ruhe nicht gestört werden soll, also gibt er es schweren Herzens auf.

Von diesem Raum aus zweigen zwei Gänge ab, die sie beide erforschen. Der eine ist schon nach wenigen Metern eingestürzt und nicht mehr begehbar. Aber der andere führt sie in eine Bibliothek! Auch wenn sie schnell feststellen müssen, dass sie sehr vorsichtig mit den Büchern umgehen müssen, da sie alle noch von vor der Plage stammen und die ältesten schon bei der kleinsten Berührung zu Staub zerfallen. Doch nach einigem Suchen finden sie die neusten und geben sie Trosoth zum Übersetzen, da sie natürlich in Trollisch geschrieben sind. Der gibt ihnen schließlich die Zusammenfassung: Wie die Legende besagen, hat Oltos tatsächlich die Hilfe der Theraner abgelehnt. Sie hatten auch schon einen Plan, wie sie sich schützen konnten: einen komplizierten Zauber. Aber ihnen war die Zeit ausgegangen. Den Zauber zu erforschen und zu wirken hätte noch ein Jahr gedauert, als die Plage schon anfing und sie ohne Schutz erwischte.

Doch sie finden nicht nur Bücher, sondern Andalor fällt ein verblasster Wandteppich auf, auf dem anscheinend die Stadt stilisiert abgebildet ist mit mehrern Zeichen, einer davon ein goldener Bogen. Ob das der Ort des legendären Bogen von (?), dem Sechsgehörnten sein könnte? Hier ist er jedenfalls nirgends. Es sei denn sie hätten ihn zu ihm ins Grab gelegt, aber das halten alle außer Lassander für eher unwahrscheinlich, so dass sie erst einmal dieser Spur nachgehen wollen. Da der Wandteppich extrem brüchig ist, können sie ihn nicht mitnehmen und sie haben kein Pergament um es abzuzeichnen. Also graviert Andalor die wichtigsten Merkmale kurzerhand auf Tybalts Kurzschwert.

Mit diesem als Karte ausgerüstet suchen sie sich einen möglichst hohen Punkt um nach den Merkmalen Ausschau zu halten. Sie finden an der Stadtmauer schließlich einen ehemaligen Wachturm, der zwar schonmal bessere Zeiten gesehen hat, aber dessen Inneres noch größtenteils komplett ist. Die Treppen knarren zwar bedenklich, aber es schaffen alle hoch. Tybalt und Andalor haben sich zusammen die "Karte" vorgenommen und schließlich auch den wahrscheinlichsten Ort für den Bogen herausgefunden. Andalor steigt rasch die Treppen hinunter, damit ihm Tybalt von oben die Richtung angeben kann, in die sie gehen müssen. Nachdem das zur Zufriedenheit erledigt ist, steigen alle wieder hinunter. Bis auf Lassander. Den unter ihm gibt plötzlich die Treppe nach und er stürzt in die Tiefe, wobei er unten so ungeschickt aufkommt, dass er sich einen Pfahl in den Rücken rammt. Die anderen holen ihn schnell da raus und verarzten ihn erst einmal. Zum Glück ist es nach dem ersten Verbinden nicht ganz so schlimm, wie es ausgesehen hat, so dass sie alle zusammen den Bogen suchen gehen.

Das Gebäude, in dem er sein soll, erweist sich als größtenteils intakt und aus vielen Räumen bestehend. Nach einigem Herumsuchen finden sie etwas interessantes im Keller: einen schwebenden Kristall, der in allen möglichen Farben funkelt und glitzert. Fasziniert starren ihn alle an und nähern sich ihm langsam. Lassander ist der erste, der merkt, dass etwas nicht stimmt. Er kann von dem Kristall nicht wegsehen! Erst nach mehreren Versuchen schafft er es, denn Bann einigermaßen abzuschütteln. Da die anderen aber immer noch auf den Kristall zugehen, versucht er ihn mit seinem Stab wegzukicken, aber ihm fehlt einfach die Kraft dazu. Und dann passiert es auch schon: Trosoth will nach dem Kristall greifen, aber da hat er plötzlich keinen Boden mehr unter den Füßen und stürzt in eine Grube gespickt mit Speeren!(Hat das die anderen aufgerüttelt? Nicht wirklich. Immerhin ist Andalor auch fast hinuntergestürzt. Er hat sich nur mit den Fingern auf der einen Seite und den Füßen auf der anderen festhalten können. Lassander hat sich doch irgendwann losgerissen und den Bogen gefunden. Erst als Andalor den Kristall umgeworfen hat, haben sich auch die restlichen losreissen können.)


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