Bridgets Kommando und mütterlicher Geist: Unterschied zwischen den Versionen
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<br> Ich sollte es langsam gewohnt sein, in Situationen zu geraten, die mich innerlich schier zerreißen! Da auf der Lauer zu liegen und aus dem Hinterhalt über die Karavane Soldaten herzufallen ist eine ganz andere Sache, als sich zum Beispiel gegen Sektenfantiker zu verteidigen! Ich hab wirklich versucht, Menschen zu erschießen (Gott, scheiße!), aber die Waffe war nur Klump in meiner Hand und währenddessen wäre Juro fast draufgegangen! Und ich muss dringend an meinen Fahrkünsten arbeiten, fast wäre der Laster mit den Gefangenen explodiert, bevor ich ihn aus dem Schussfeld gehoppelt hatte. Dann diese Verfolgungsfahrt durch die unterirdischen Tunnel! Drei von Dschingis Leuten sind verloren gegangen, vermutlich tot. Ich beneide die Jungs, dass sie schon wieder so ausgelassen feiern können. Ich möchte auch gern die Fähigkeit haben, einfach hinzunehmen, was kommt, und das beste daraus zu machen. Cyrene dagegen, die wir für die Basiliskenwölfe dabei hatten, war fast katatonisch vor Schreck. Man weiß halt nie, wie Menschen in solchen Situationen reagieren, die Arme... Und Gregoris sind uns so wahnsinnig dankbar, dass ich mich nur so winde! Wenn sie wüssten, dass wir sie überhaupt erst in diese Situation gebracht haben und nicht zufällig vorbeigekommen sind und ihnen eine Fluchtmöglichkeit vom Planeten eröffnet haben... Ich hasse Lügen! <br> | <br> Ich sollte es langsam gewohnt sein, in Situationen zu geraten, die mich innerlich schier zerreißen! Da auf der Lauer zu liegen und aus dem Hinterhalt über die Karavane Soldaten herzufallen ist eine ganz andere Sache, als sich zum Beispiel gegen Sektenfantiker zu verteidigen! Ich hab wirklich versucht, Menschen zu erschießen (Gott, scheiße!), aber die Waffe war nur Klump in meiner Hand und währenddessen wäre Juro fast draufgegangen! Und ich muss dringend an meinen Fahrkünsten arbeiten, fast wäre der Laster mit den Gefangenen explodiert, bevor ich ihn aus dem Schussfeld gehoppelt hatte. Dann diese Verfolgungsfahrt durch die unterirdischen Tunnel! Drei von Dschingis Leuten sind verloren gegangen, vermutlich tot. Ich beneide die Jungs, dass sie schon wieder so ausgelassen feiern können. Ich möchte auch gern die Fähigkeit haben, einfach hinzunehmen, was kommt, und das beste daraus zu machen. Cyrene dagegen, die wir für die Basiliskenwölfe dabei hatten, war fast katatonisch vor Schreck. Man weiß halt nie, wie Menschen in solchen Situationen reagieren, die Arme... Und Gregoris sind uns so wahnsinnig dankbar, dass ich mich nur so winde! Wenn sie wüssten, dass wir sie überhaupt erst in diese Situation gebracht haben und nicht zufällig vorbeigekommen sind und ihnen eine Fluchtmöglichkeit vom Planeten eröffnet haben... Ich hasse Lügen! <br> | ||
<br> Ah, und alles wegen Bonasèra! Das Schlimmste ist: Nachdem ich ihn mir vorgeknöpft habe, kann ich nicht mal mehr richtig wütend sein. Klar hält er mich für einen Deppen, den er lenken kann, ich benehme mich ja auch so! Aber wenn es jemanden gibt, der ihn verstehen kann, dann wohl ich: Wie sollte Bonasèra erwarten können, dass wir uns für ein wildfremdes Alien einsetzen? Ich hab den Verdacht, dass wir beide ähnliche Erinnerungen daran haben, was passiert, wenn man Aliens als gleichberechtigte Wesen sieht... Wenigstens in Bezug auf Mitox bin ich sicher, dass er nicht lügt und das beste für ihn will. Ich hab den Limkamar mittlerweile an Bord begrüßt und gleich mit meinen Fragen überfordert. Er ist ganz anders als Uxam, die sich mit Menschen auskennt und eigene Interessen entwickelt hat. Jetzt lasse ich mir von Mitox Schach beibringen, eigentlich nur, um sein Vertrauen zu gewinnen, nicht, weil es mich wahnsinnig interessiert. Das Vorausdenken fällt mir doch schwer. <br> | <br> Ah, und alles wegen Bonasèra! Das Schlimmste ist: Nachdem ich ihn mir vorgeknöpft habe, kann ich nicht mal mehr richtig wütend sein. Klar hält er mich für einen Deppen, den er lenken kann, ich benehme mich ja auch so! Aber wenn es jemanden gibt, der ihn verstehen kann, dann wohl ich: Wie sollte Bonasèra erwarten können, dass wir uns für ein wildfremdes Alien einsetzen? Ich hab den Verdacht, dass wir beide ähnliche Erinnerungen daran haben, was passiert, wenn man Aliens als gleichberechtigte Wesen sieht... Wenigstens in Bezug auf Mitox bin ich sicher, dass er nicht lügt und das beste für ihn will. Ich hab den Limkamar mittlerweile an Bord begrüßt und gleich mit meinen Fragen überfordert. Er ist ganz anders als Uxam, die sich mit Menschen auskennt und eigene Interessen entwickelt hat. Jetzt lasse ich mir von Mitox Schach beibringen, eigentlich nur, um sein Vertrauen zu gewinnen, nicht, weil es mich wahnsinnig interessiert. Das Vorausdenken fällt mir doch schwer. <br> | ||
− | <br> Wenigstens habe ich in Bonasèra einen Verbündeten, der den Lügen von Professor Becker nicht glaubt. Läuft der senile Kerl doch tatsächlich rum und unterstellt mir, ich wäre wie meine Mutter! Und wollte den Aliens nur Böses, hätte Mitox weh getan (au, das stimmt leider). Was zum Teufel hat Agnes getan? Ich dachte immer, ihr größtes Verbrechen wäre Gleichgültigkeit oder eher Gefühlskälte, aber Becker hat anscheinend angedeutet, sie sei auf Hinterwald "strafversetzt" worden. Da fange ich glatt wieder an, mir Sorgen um Graufell und meine Tox-Familie zu machen... Juro meinte, ob mir das Becker nicht sympatisch macht, dass er meine Mutter nicht mag. Äh - nein. Und ich finde, der Sicherheitschef sollte nicht zulassen, dass mich der Typ verleumdet! Da muss mich Becker erst mal überzeugen, dass es nicht seine Uni war, wo Agnes ihre Art aufgeschnappt hat!<br> | + | <br> Wenigstens habe ich in Bonasèra einen Verbündeten, der den Lügen von Professor Becker nicht glaubt. Läuft der senile Kerl doch tatsächlich rum und unterstellt mir, ich wäre wie meine Mutter! Und wollte den Aliens nur Böses, hätte Mitox weh getan (au, das stimmt leider, mit dem Herausbrechen des Ortungschips hab ich einigen Schaden angerichtet, aber mit Beckers Hilfe und einer Prothese von Fanny ist alles wieder im Griff). Was zum Teufel hat Agnes getan? Ich dachte immer, ihr größtes Verbrechen wäre Gleichgültigkeit oder eher Gefühlskälte, aber Becker hat anscheinend angedeutet, sie sei auf Hinterwald "strafversetzt" worden. Da fange ich glatt wieder an, mir Sorgen um Graufell und meine Tox-Familie zu machen... Juro meinte, ob mir das Becker nicht sympatisch macht, dass er meine Mutter nicht mag. Äh - nein. Und ich finde, der Sicherheitschef sollte nicht zulassen, dass mich der Typ verleumdet! Da muss mich Becker erst mal überzeugen, dass es nicht seine Uni war, wo Agnes ihre Art aufgeschnappt hat!<br> |
<br> Isis hatte schließlich noch die perfekte Tarnung, um den nächsten Schwung blinder Passagiere samt Viehzeug an Bord zu bringen. Aber sie ist wieder in einer Laune! Als Juro dann anfing, seltsame Gestalten in fliegenden Rüstungen zu sehen, dachte ich gleich wieder an Dämonen, aber es scheint irgendeine ESP-Sache zu sein, was mit Isis zu tun hat. Das muss mir Juro morgen erklären. Vor allem, warum er mit seinen Nachfragen alle Falken in Depressionen gestürzt hat. Hat echt viel Zeit und Alkohol gebraucht, Hassan wieder aufzubauen. Jetzt steckt er mittendrin in einem von Dschingis' Tänzen. Das ist das erste Mal, dass ich einen von der Sicherheit privat erlebe (außer Juro, aber der zählt nicht). Sind auch alles nur Menschen und können nette Kerle sein, auch wenn sie auf Befehl jeden erschießen oder sich erschießen lassen. Hab ich mich so verändert, dass ich das jetzt langsam erkenne? <br> | <br> Isis hatte schließlich noch die perfekte Tarnung, um den nächsten Schwung blinder Passagiere samt Viehzeug an Bord zu bringen. Aber sie ist wieder in einer Laune! Als Juro dann anfing, seltsame Gestalten in fliegenden Rüstungen zu sehen, dachte ich gleich wieder an Dämonen, aber es scheint irgendeine ESP-Sache zu sein, was mit Isis zu tun hat. Das muss mir Juro morgen erklären. Vor allem, warum er mit seinen Nachfragen alle Falken in Depressionen gestürzt hat. Hat echt viel Zeit und Alkohol gebraucht, Hassan wieder aufzubauen. Jetzt steckt er mittendrin in einem von Dschingis' Tänzen. Das ist das erste Mal, dass ich einen von der Sicherheit privat erlebe (außer Juro, aber der zählt nicht). Sind auch alles nur Menschen und können nette Kerle sein, auch wenn sie auf Befehl jeden erschießen oder sich erschießen lassen. Hab ich mich so verändert, dass ich das jetzt langsam erkenne? <br> | ||
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Aktuelle Version vom 14. März 2010, 14:51 Uhr
Roland:
Ich kann echt gut verstehen, dass alle so ausgelassen sind. Nicht nur wegen der guten Musik (ja, der alte Sack Becker singt richtig gut und trifft sogar meinen Geschmack, es gibt noch Zeichen und Wunder), sondern weil wir morgen endlich von diesem Planeten verschwinden! Und dabei wissen die meisten nicht mal, dass wir noch ganz andere sehr gute Gründe haben, uns schnell vom Acker zu machen, als den Krieg, der sich zuspitzt. Ich mach mir immer noch Sorgen um Hank - aber der wird sich durchschlagen, wie immer, und wir werden uns wieder dann über den Weg laufen, wenn es alle Wahrscheinlichkeitsrechnungen über den Haufen wirft!
Irgendwie hätte mir klar sein müssen, dass wir nicht so sauber mit Mitox' Diebstahl davonkommen (außer einem gebrochenen Genick, na ja...). Die Schwachstelle: Hannes Gregori, der Züchter der Basiliskenwölfe. Nachdem Hatoshis frisch gekauftes Wachrudel so versagt hatte, war es nur eine Frage der Zeit, bis sie ihn zum Verhör holen und aus ihm rauspressen würden, wer sich da am Tag vor dem Einbruch für die Tiere interessiert hat. Ich muss sagen, ich war mit der Situation echt überfordert: Ich wollte nicht schon wieder unsere Leute für meine dämliche Aktion in Gefahr bringen und habe fast der Vorstellung nachgegeben, den ohnehin dem Tode geweihten Mann samt Familie und Wölfen zu bombadieren. Dann hab ich von Bridget - ausgerechnet von Bridget! - Schützenhilfe bekommen. Sie meint, gegen das Bombardement könne man moralische Bedenken haben ("man", nicht sie), gegen eine Befreiungsaktion dagegen nicht: Immerhin würden wir unsere Leute dafür bezahlen, unsere Befehle auszuführen. Das sehe ich zwar anders, aber es war eine große Erleichterung, die Planung in die Hände unserer erfahrenen Profikllerin zu legen. Nie wäre ich auf so Ideen gekommen, dass es z.B. technisch möglich ist, sich selbst als Gildenchef auszugeben und die entsprechenden Befehle zu erteilen. Oder dass wir die Gregoris selbst ans Messer liefern, um kontrollieren zu können, wo und wann wir sie befreien. Oder dass wir Dschingis und seine Leute als Rückendeckung nehmen. Das ist wieder Bridget, wie sie leibt und lebt...
Ich sollte es langsam gewohnt sein, in Situationen zu geraten, die mich innerlich schier zerreißen! Da auf der Lauer zu liegen und aus dem Hinterhalt über die Karavane Soldaten herzufallen ist eine ganz andere Sache, als sich zum Beispiel gegen Sektenfantiker zu verteidigen! Ich hab wirklich versucht, Menschen zu erschießen (Gott, scheiße!), aber die Waffe war nur Klump in meiner Hand und währenddessen wäre Juro fast draufgegangen! Und ich muss dringend an meinen Fahrkünsten arbeiten, fast wäre der Laster mit den Gefangenen explodiert, bevor ich ihn aus dem Schussfeld gehoppelt hatte. Dann diese Verfolgungsfahrt durch die unterirdischen Tunnel! Drei von Dschingis Leuten sind verloren gegangen, vermutlich tot. Ich beneide die Jungs, dass sie schon wieder so ausgelassen feiern können. Ich möchte auch gern die Fähigkeit haben, einfach hinzunehmen, was kommt, und das beste daraus zu machen. Cyrene dagegen, die wir für die Basiliskenwölfe dabei hatten, war fast katatonisch vor Schreck. Man weiß halt nie, wie Menschen in solchen Situationen reagieren, die Arme... Und Gregoris sind uns so wahnsinnig dankbar, dass ich mich nur so winde! Wenn sie wüssten, dass wir sie überhaupt erst in diese Situation gebracht haben und nicht zufällig vorbeigekommen sind und ihnen eine Fluchtmöglichkeit vom Planeten eröffnet haben... Ich hasse Lügen!
Ah, und alles wegen Bonasèra! Das Schlimmste ist: Nachdem ich ihn mir vorgeknöpft habe, kann ich nicht mal mehr richtig wütend sein. Klar hält er mich für einen Deppen, den er lenken kann, ich benehme mich ja auch so! Aber wenn es jemanden gibt, der ihn verstehen kann, dann wohl ich: Wie sollte Bonasèra erwarten können, dass wir uns für ein wildfremdes Alien einsetzen? Ich hab den Verdacht, dass wir beide ähnliche Erinnerungen daran haben, was passiert, wenn man Aliens als gleichberechtigte Wesen sieht... Wenigstens in Bezug auf Mitox bin ich sicher, dass er nicht lügt und das beste für ihn will. Ich hab den Limkamar mittlerweile an Bord begrüßt und gleich mit meinen Fragen überfordert. Er ist ganz anders als Uxam, die sich mit Menschen auskennt und eigene Interessen entwickelt hat. Jetzt lasse ich mir von Mitox Schach beibringen, eigentlich nur, um sein Vertrauen zu gewinnen, nicht, weil es mich wahnsinnig interessiert. Das Vorausdenken fällt mir doch schwer.
Wenigstens habe ich in Bonasèra einen Verbündeten, der den Lügen von Professor Becker nicht glaubt. Läuft der senile Kerl doch tatsächlich rum und unterstellt mir, ich wäre wie meine Mutter! Und wollte den Aliens nur Böses, hätte Mitox weh getan (au, das stimmt leider, mit dem Herausbrechen des Ortungschips hab ich einigen Schaden angerichtet, aber mit Beckers Hilfe und einer Prothese von Fanny ist alles wieder im Griff). Was zum Teufel hat Agnes getan? Ich dachte immer, ihr größtes Verbrechen wäre Gleichgültigkeit oder eher Gefühlskälte, aber Becker hat anscheinend angedeutet, sie sei auf Hinterwald "strafversetzt" worden. Da fange ich glatt wieder an, mir Sorgen um Graufell und meine Tox-Familie zu machen... Juro meinte, ob mir das Becker nicht sympatisch macht, dass er meine Mutter nicht mag. Äh - nein. Und ich finde, der Sicherheitschef sollte nicht zulassen, dass mich der Typ verleumdet! Da muss mich Becker erst mal überzeugen, dass es nicht seine Uni war, wo Agnes ihre Art aufgeschnappt hat!
Isis hatte schließlich noch die perfekte Tarnung, um den nächsten Schwung blinder Passagiere samt Viehzeug an Bord zu bringen. Aber sie ist wieder in einer Laune! Als Juro dann anfing, seltsame Gestalten in fliegenden Rüstungen zu sehen, dachte ich gleich wieder an Dämonen, aber es scheint irgendeine ESP-Sache zu sein, was mit Isis zu tun hat. Das muss mir Juro morgen erklären. Vor allem, warum er mit seinen Nachfragen alle Falken in Depressionen gestürzt hat. Hat echt viel Zeit und Alkohol gebraucht, Hassan wieder aufzubauen. Jetzt steckt er mittendrin in einem von Dschingis' Tänzen. Das ist das erste Mal, dass ich einen von der Sicherheit privat erlebe (außer Juro, aber der zählt nicht). Sind auch alles nur Menschen und können nette Kerle sein, auch wenn sie auf Befehl jeden erschießen oder sich erschießen lassen. Hab ich mich so verändert, dass ich das jetzt langsam erkenne?
Juro:
Die letzten Tage waren sowas von anstrengend und damit meine ich nicht unbedingt rein körperlich! Es ist kaum zu glauben, wie fertig ich mich gefühlt habe. Wie leergefegt. Platt. Emotional erschöpft oder wie man das auch immer nennt. So heftig hab ich mich schon lange nicht mehr mit Isis gefetzt. Und diesmal hatte ich mir echt erwartet, dass wir uns einigen können. Aber nein. Es hatte kein Stück was gebracht. Jeder riet mir, mit ihr zu reden und es hatte sowas von keinen Sinn. Ich wusste nicht, was genau ihr Problem ist. Ich hab versucht, ihr klarzumachen wo ihr Verhalten hinführt, aber sie akzeptierte das einfach nicht. Sie ignorierte alle Argumente und verschanzte sich hinter ihrer bescheuerten Mauer aus selbstgerechtem Zorn. Ich wurde schon wütend, wenn ich nur daran denken musste, dabei dachte ich, ich hätte keine Gefühle mehr übrig. Ich wollte ihr einfach nur dankbar sein können, dass sie mich auf eine Lücke in unserem Topfpflanzen-Plan aufmerksam gemacht hat, die mich doch noch an den Galgen hätte bringen können. Aber nicht einmal das konnte sie akzeptieren. Sie nahm nichts ernst, was ich sagte. Das führte doch nirgendwohin. Wieso bildete ich mir überhaupt ein, sie würde mich mögen? So sah das gerade wirklich nicht aus. Im Gegenteil.
Als wir in den alten Minentunneln festsaßen, nachdem wir den Basiliskenwolfstrainer und seine Familie evakuiert hatten, hat Isis uns rausgeholt. Mit einem echt guten Plan. Aber ich glaube langsam, das hat sie wirklich nur gemacht, weil sie dafür bezahlt wird. Oder sonst keine Gelegenheit zum Fliegen findet. Was weiß ich … Wenigstens ist der Typ mitsamt seinen Wölfen jetzt vor der Rache des Gildenchefs in Sicherheit, ich musste ihn nicht umbringen, um die Spur zu uns zu verwischen und Roland hat jede Menge neues Viehzeugs zum Spielen. Das Kommando haben wir für diese Operation Bridget überlassen. War schon beeindruckend, wie routiniert sie die Planung erledigt hat. Ich fand es aber ganz beruhigend (wenn in dem Moment auch scheiße), dass sie nicht alle Eventualitäten vorher im Griff hatte. Auch mit einem guten Plan muss man irgendwann improvisieren und selbst Bridget ist nicht allmächtig. Das macht sie etwas menschlicher. Schade, dass meine „gute“ Idee der Sprengung des Tunnels beinahe zum Tod durch Flutwelle geführt hätte. Konnte ja keiner ahnen, dass wir damit gleich einem unterirdischen Wasserreservoir den Weg frei machen. Wir hatten es viel zu eilig, hier wegzukommen, um vorher Probebohrungen durchzuführen.
Bis auf drei von Dschingis Leuten haben es alle gut überstanden. Mitox wurde inzwischen auch an Bord geschmuggelt. Ich hätte zufrieden sein können, wenn da nicht einerseits der Ärger mit Isis und andererseits dieses seltsame Gefühl des Verfolgt-Werdens gewesen wären. Außerdem schlief ich furchtbar schlecht und bildete mir andauernd ein, schattenhafte Gestalten zu sehen, die unter dem Tisch verschwanden oder um Ecken schwebten. Ich dachte schon, ich würde eine Art Echo von Achmed und Alis Durchsuchung meines Quartiers sehen, deswegen habe ich mich in Meditation versetzt und mit Hilfe meiner ESP-Fähigkeiten die Vergangenheit durchsucht. Gerade als ich zu dem Schluss kam, dass es das wohl nicht war, sah ich sie deutlich direkt hinter mir: eine gerüstete Gestalt, die Flügel ausfuhr und in der Decke verschwand, als ich meine Pistole zog. Ein Geist? Ein Dämon? Ich war echt von den Socken. Auf der Recherche nach diesem Rüstungstyp bin ich natürlich auf die Falken gestoßen. Die sollten sich mit allem was Flügel hat auskennen. Doch sowohl Jack, als auch Hassan haben mich sofort abgeblockt und ich sah ihnen an, dass meine Frage sie echt mitgenommen hatte. Da bin ich dann doch zu Isis gegangen. Meine Entschuldigung hat sie so aus dem Konzept gebracht, dass sie sich meine Geschichte angehört hat. Und in Tränen ausgebrochen ist. Eine Stunde später wusste ich auch warum: diese Art von Rüstung wurde von der ausgelöschten Einheit getragen, der auch ihre Mutter angehört hatte. Interessanterweise beruhigte mich das. Kein Dämon, sondern der „Geist“ oder das „Echo“ oder was auch immer einer starken ESPerin. Ob sie durch die heftigen Spannungen zwischen mir und Isis und deren Trauer hervorgerufen wurde oder aus einem anderen Grund, weiß ich nicht. Aber immerhin hat es Isis und mich dazu gebracht, wieder miteinander zu reden. Insofern könnte man sagen: Mission erfüllt. So konnte ich das Konzert von Prof. Becker mit Ariane an meiner Seite dann doch genießen. Ich bin froh, wenn wir wieder auf Kurs sind und der Tagesablauf etwas ruhiger wird.
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