Alienhasser und Gefühlsver(w)irrungen: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Suche nach dem fehlenden Typen dauerte auch nicht mehr lange. Leider. Der Typ hatte sich in der Schule verschanzt, Merlin niedergeschlagen und 17 Kinder als Geiseln genommen. Verdammt! Was macht man denn bei einer Geiselnahme? Wenn ich nur wüsste, mit was der Typ bewaffnet ist, wo die Kinder stecken und wo genau er sich befindet, habe ich mir gedacht. Und prompt wurde die Tür wieder durchsichtig. Ich hab alles erkennen können. Dann erst fiel mir auf, dass wír nicht mehr im Chaos sind und es somit wirklich an mir liegen muss. Allerdings hatte ich keine Zeit, mir Gedanken darüber zu machen und habe erstmal eine Skizze aufgemalt, damit der Rest wusste, was Sache ist. Plötzliche Stille. Dann spürte ich die Blicke. Als wären mir Hörner aus dem Schädel gewachsen. Scheiße jetzt halten mich alle für einen Freak oder was schlimmeres. Hilft aber auch nicht weiter, insofern habe ich versucht, vertrauenswürdig auszusehen, es ignoriert und einen Plan aufgestellt, wie wir ihn überwältigt kriegen. Isabelle hat ihn am Terminal festgequatscht, wir von hinten die Wand angeschweißt und dann ist M'Buto durchgebrochen. Das kann er echt gut. Den Geiselnehmer hat er einfach zerquetscht. Merlins Bein hats dabei zwar auch erwischt, das war quasi ab, aber er lebte noch. Puh. Jetzt erst habe ich Betsy erklärt, dass mit mir alles in Ordnung ist und ich mehr weiß sobald ich Emanuelles Ergebnis des Gentests habe. Weiß nicht, ob sie das überzeugt hat. Naja. Wenigstens hat sie mich allein gelassen. Mann war ich geschafft.
 
Die Suche nach dem fehlenden Typen dauerte auch nicht mehr lange. Leider. Der Typ hatte sich in der Schule verschanzt, Merlin niedergeschlagen und 17 Kinder als Geiseln genommen. Verdammt! Was macht man denn bei einer Geiselnahme? Wenn ich nur wüsste, mit was der Typ bewaffnet ist, wo die Kinder stecken und wo genau er sich befindet, habe ich mir gedacht. Und prompt wurde die Tür wieder durchsichtig. Ich hab alles erkennen können. Dann erst fiel mir auf, dass wír nicht mehr im Chaos sind und es somit wirklich an mir liegen muss. Allerdings hatte ich keine Zeit, mir Gedanken darüber zu machen und habe erstmal eine Skizze aufgemalt, damit der Rest wusste, was Sache ist. Plötzliche Stille. Dann spürte ich die Blicke. Als wären mir Hörner aus dem Schädel gewachsen. Scheiße jetzt halten mich alle für einen Freak oder was schlimmeres. Hilft aber auch nicht weiter, insofern habe ich versucht, vertrauenswürdig auszusehen, es ignoriert und einen Plan aufgestellt, wie wir ihn überwältigt kriegen. Isabelle hat ihn am Terminal festgequatscht, wir von hinten die Wand angeschweißt und dann ist M'Buto durchgebrochen. Das kann er echt gut. Den Geiselnehmer hat er einfach zerquetscht. Merlins Bein hats dabei zwar auch erwischt, das war quasi ab, aber er lebte noch. Puh. Jetzt erst habe ich Betsy erklärt, dass mit mir alles in Ordnung ist und ich mehr weiß sobald ich Emanuelles Ergebnis des Gentests habe. Weiß nicht, ob sie das überzeugt hat. Naja. Wenigstens hat sie mich allein gelassen. Mann war ich geschafft.
 
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Ruhe. Endlich. Da ging die Tür auf. Von Ramonas Quartier. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Die erste Spitze kam schon in der Begrüßung. Doch dann wurde sie bleich. Was daran lag, dass sie anscheinend nicht mitgekriegt hatte, wieviele Tage sie schon schlafend im Quartier gelegen hatte. Tja. Doch sofort gings wieder los. Dann dachte ich mir: Zum Teufel mit dem Plan, zuerst Roland mit ihr reden zu lassen und das Ganze auf seine Art zu regeln. Das hatte sie nicht anders gewollt. Habe ihr empfohlen, unsere Unterhaltung lieber an keinem öffentlichen Ort weiterzuführen. Sie ist mit einem Schnauben in ihr Quartier aufgebrochen. Ich hinterher. Dann haben wir uns voreinander aufgebaut und ein ernsthaftes Gespräch über persönliche Kompetenz, Umgang mit Untergebenen und die Zukunft geführt. Zumindest war es das, was ich vor hundert Lichtjahren mal geplant hatte. Ich gebe zu, unsere Unterhaltung schaffte es nicht mal über die ersten Sätze hinaus, gelassen zu bleiben. Dann ging es in Schreien über. Und dann in Schütteln. Na gut, damit habe ich angefangen. Aber die Stromstöße hat sie ausgeteilt. Hat mich natürlich nicht aus dem Konzept gebracht, so einfach lass ich mich nicht vom Schreien abhalten. Als sie versuchte mich zu würgen, habe ich sie gegen die Wand geworfen. Naja gedrängt. Also nur ein bisschen fest. Hat sie mir trotzdem übel genommen und eh ich michs versah, lagen wir auf dem Boden. Nur wieso war ich unten? Das habe ich natürlich sofort geändert. Das hielt sie aber auch nicht vom Schreien ab. Zicke. Und vom Treten. Biest. Inzwischen war ein guter Teil der Inneneinrichtung nicht mehr im ursprünglichen Zustand, aber wen interessiert schon Ramonas Zeug. Oh, Mist jetzt ist sie schon wieder oben. Und wieso liegen wir plötzlich auf ihrem Bett? Als ich sie heldenhaft von der Bettkante stoßen wollte, fing sie wieder mit Stromstößen an. Diesmal hatte sie sich etwas mehr Mühe gegeben. Hat etwas gedauert, bis ich mit dem Zittern wieder aufhörte. Die Zeit nutzte sie zum Luftholen und weiter gings mit der Schimpftarade. Ich hatte so die Nase voll von dem Gekeife, dass ich zu dem einzigen Mittel griff, das einer Frau todsicher den Mund stopft - ich küsste sie. Und dann fühlte es sich plötzlich ganz anders an als vorer, mit ihr zusammen auf diesem Bett zu liegen. Da 
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Ruhe. Endlich. Da ging die Tür auf. Von Ramonas Quartier. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Die erste Spitze kam schon in der Begrüßung. Doch dann wurde sie bleich. Was daran lag, dass sie anscheinend nicht mitgekriegt hatte, wieviele Tage sie schon schlafend im Quartier gelegen hatte. Tja. Doch sofort gings wieder los. Dann dachte ich mir: Zum Teufel mit dem Plan, zuerst Roland mit ihr reden zu lassen und das Ganze auf seine Art zu regeln. Das hatte sie nicht anders gewollt. Habe ihr empfohlen, unsere Unterhaltung lieber an keinem öffentlichen Ort weiterzuführen. Sie ist mit einem Schnauben in ihr Quartier aufgebrochen. Ich hinterher. Dann haben wir uns voreinander aufgebaut und ein ernsthaftes Gespräch über persönliche Kompetenz, Umgang mit Untergebenen und die Zukunft geführt. Zumindest war es das, was ich vor hundert Lichtjahren mal geplant hatte. Ich gebe zu, unsere Unterhaltung schaffte es nicht mal über die ersten Sätze hinaus, gelassen zu bleiben. Dann ging es in Schreien über. Und dann in Schütteln. Na gut, damit habe ich angefangen. Aber die Stromstöße hat sie ausgeteilt. Hat mich natürlich nicht aus dem Konzept gebracht, so einfach lass ich mich nicht vom Schreien abhalten. Als sie versuchte mich zu würgen, habe ich sie gegen die Wand geworfen. Naja gedrängt. Also nur ein bisschen fest. Hat sie mir trotzdem übel genommen und eh ich michs versah, lagen wir auf dem Boden. Nur wieso war ich unten? Das habe ich natürlich sofort geändert. Das hielt sie aber auch nicht vom Schreien ab. Zicke. Und vom Treten. Biest. Inzwischen war ein guter Teil der Inneneinrichtung nicht mehr im ursprünglichen Zustand, aber wen interessiert schon Ramonas Zeug. Oh, Mist jetzt ist sie schon wieder oben. Und wieso liegen wir plötzlich auf ihrem Bett? Als ich sie heldenhaft von der Bettkante stoßen wollte, fing sie wieder mit Stromstößen an. Diesmal hatte sie sich etwas mehr Mühe gegeben. Hat etwas gedauert, bis ich mit dem Zittern wieder aufhörte. Die Zeit nutzte sie zum Luftholen und weiter gings mit der Schimpftarade. Ich hatte so die Nase voll von dem Gekeife, dass ich zu dem einzigen Mittel griff, das einer Frau todsicher den Mund stopft - ich küsste sie. Und dann fühlte es sich plötzlich ganz anders an als vorer, mit ihr zusammen auf diesem Bett zu liegen. Ihr Mund wurde plötzlich ganz weich. Sie hörte tatsächlich auf, mich zu beschimpfen. Dann erwiderte sie den Kuss. Und dann waren wir beide plötzlich nicht mehr Ramona und Juro, sondern einfach nur eine Frau und ein Mann.
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Ich kam erst wieder zu mir, als ein paar Stunden später mein Handy klingelte. Isabel fing an, sich Sorgen um mich zu machen. Ich hab mich leise aus dem Quartier geschlichen. Ramona schlief noch. Oder tat so. Was auch gut war. Keine Ahnung, was ich ihr hätte sagen sollen oder können. Ein Blick in den Spiegel zeigte mir, dass ich mir ne echt gute Ausrede für die blauen Flecken ausdenken sollte oder die Wahrheit sagen. Zumindest einen Teil. Den anderen werde ich verschweigen. Wenn Roland das rausfindet bin ich am Arsch. Ich hätte nicht mal ne gute Entschuldigung. Aber das darf nicht passieren. Will auf keinen Fall seine Freundschaft verlieren. An dem Abend musste ich meiner ganzen Führungsetage erklären, dass ich eine "hitzige" Diskussion mit Ramona hatte, aber alles wieder gut ist. ist es das? Keine Ahnung. Ich bin nicht mehr wütend auf sie. Vielleicht haben wir ja ein Gleichgewicht gefunden. Wird sich rausstellen.
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In dem ganzen Kuddelmuddel hatte ich nicht daran gedacht, Scherbchen wegen Fliegen abzusagen. Xandra hat mich netterweise darauf hingewiesen, dass sie wohl mehrmals nach mir gefragt hatte und dann wütend von dannen gezogen sei. Hab dann mal an ihrer Tür geklingelt. Die ging auch recht schnell auf, Scherbchen stand dahinter und dann hat sie mir eine gesemmelt. Genau auf die blauen Flecken vom Nachmittag. In ihrer Rüstung. Autsch. Es hat eine Weile gedauert, aber dann hatte ich ihr erklärt, warum keine Zeit zum Fliegen geblieben war (das mit Ramona habe ich natürlich weggelassen) und sie hat sich entschuldigt. Bin dann endlich ins Bett abgezogen. Kaum war ich am Dösen, klingelt es an der Tür. Roland. Ohje. Dem sind meine blauen Flecken natürlich auch aufgefallen. Inzwischen hatte er auch rausgefunden, dass ich sie von Ramona habe. Hat aber nicht genauer nachgefragt. Hatte sich die ganze Zeit um Sandrose bzw. Emmanuelle gekümmert. Scheint so, als ob sie wieder wird. Zum Glück. Mal sehen was der Morgen bringt. Außer der Hinrichtung der Alienhasser.
  
  

Version vom 18:13, 14. Sep 2009

Juro

Autsch. Die blauen Flecken in meinem Gesicht schauen echt übel aus. Also diese Ramona ... das ist echt ... ach ich weiß auch nicht. Am besten versuche ich, meine Gedanken wieder in eine Reihe zu kriegen. Angefangen hat das Ganze mit dem Sprung aus dem Chaos und Rolands Plan, solange neben Ramonas Bett sitzen zu bleiben, bis sie wieder aufwacht. Also habe ich mich darum gekümmert, mal bei allen nachzufragen, ob sie den Sprung gut überstanden haben. Das war bei allen der Fall, nur Sandrose konnte ich nicht erreichen. War ungewöhnlich, aber ich habe erst nur Harteks 5er Trupps losgeschickt, nachdem ich selbst keine Spur von ihr entdecken konnte. Die fanden sie auch nicht. Dann ging die richtige Suchaktion los, zusammen mit Roland und quasi allen Sicherheitsleuten. Immer noch keine Spur. Dann haben wir die Blutflecken und ihren Kommunikator entdeckt. Die Durchsuchung der nächstgelegenen Quartiere brachte aber keine Sandrose zu Tage. Einer der Klone hatte die Idee, mal bei einem Typen nachzufragen, der schon mal als Klonhasser aufgefallen war. Zu Aliens ist es da nicht mehr weit. War tatsächlich ein Volltreffer. Doch die Kerle wollten nicht reden. Alles Fanatiker und überzeugt von dem was sie tun. Gahh. Roland suchte derweil weiter und versuchte rauszukriegen, wo man eine Tox "entsorgen" könnte. Bill meldete plötzlich einen Angriff auf unser System, jemand versuchte sich in der Hauptmensa mit Sandroses Zugangsdaten Infos zu beschaffen. Ich bin sofort mit einem Zehnertrupp und Roland im Schlepptau losgestürmt. Roland hat das Ganze wirklich mitgenommen. Ganz untypischerweise ist er auf die Täterin zugestürmt und hat sie gegen die nächste Wand geklatscht, als sie nicht erzählen wollte, wo Sandrose steckt oder wohin der noch fehlende Alienhasser verschwunden war. Das ging danach zwar erst recht nicht mehr, aber was solls. Hatten ja noch Nachschub in der Arrestzelle. Doch dann endlich gute Nachrichten! Sandrose wurde in einem Müllschacht gefunden. Schwer verletzt, aber lebend. Emanuelle hat sie sofort in den Tank gepackt.

Die Suche nach dem fehlenden Typen dauerte auch nicht mehr lange. Leider. Der Typ hatte sich in der Schule verschanzt, Merlin niedergeschlagen und 17 Kinder als Geiseln genommen. Verdammt! Was macht man denn bei einer Geiselnahme? Wenn ich nur wüsste, mit was der Typ bewaffnet ist, wo die Kinder stecken und wo genau er sich befindet, habe ich mir gedacht. Und prompt wurde die Tür wieder durchsichtig. Ich hab alles erkennen können. Dann erst fiel mir auf, dass wír nicht mehr im Chaos sind und es somit wirklich an mir liegen muss. Allerdings hatte ich keine Zeit, mir Gedanken darüber zu machen und habe erstmal eine Skizze aufgemalt, damit der Rest wusste, was Sache ist. Plötzliche Stille. Dann spürte ich die Blicke. Als wären mir Hörner aus dem Schädel gewachsen. Scheiße jetzt halten mich alle für einen Freak oder was schlimmeres. Hilft aber auch nicht weiter, insofern habe ich versucht, vertrauenswürdig auszusehen, es ignoriert und einen Plan aufgestellt, wie wir ihn überwältigt kriegen. Isabelle hat ihn am Terminal festgequatscht, wir von hinten die Wand angeschweißt und dann ist M'Buto durchgebrochen. Das kann er echt gut. Den Geiselnehmer hat er einfach zerquetscht. Merlins Bein hats dabei zwar auch erwischt, das war quasi ab, aber er lebte noch. Puh. Jetzt erst habe ich Betsy erklärt, dass mit mir alles in Ordnung ist und ich mehr weiß sobald ich Emanuelles Ergebnis des Gentests habe. Weiß nicht, ob sie das überzeugt hat. Naja. Wenigstens hat sie mich allein gelassen. Mann war ich geschafft.

Ruhe. Endlich. Da ging die Tür auf. Von Ramonas Quartier. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Die erste Spitze kam schon in der Begrüßung. Doch dann wurde sie bleich. Was daran lag, dass sie anscheinend nicht mitgekriegt hatte, wieviele Tage sie schon schlafend im Quartier gelegen hatte. Tja. Doch sofort gings wieder los. Dann dachte ich mir: Zum Teufel mit dem Plan, zuerst Roland mit ihr reden zu lassen und das Ganze auf seine Art zu regeln. Das hatte sie nicht anders gewollt. Habe ihr empfohlen, unsere Unterhaltung lieber an keinem öffentlichen Ort weiterzuführen. Sie ist mit einem Schnauben in ihr Quartier aufgebrochen. Ich hinterher. Dann haben wir uns voreinander aufgebaut und ein ernsthaftes Gespräch über persönliche Kompetenz, Umgang mit Untergebenen und die Zukunft geführt. Zumindest war es das, was ich vor hundert Lichtjahren mal geplant hatte. Ich gebe zu, unsere Unterhaltung schaffte es nicht mal über die ersten Sätze hinaus, gelassen zu bleiben. Dann ging es in Schreien über. Und dann in Schütteln. Na gut, damit habe ich angefangen. Aber die Stromstöße hat sie ausgeteilt. Hat mich natürlich nicht aus dem Konzept gebracht, so einfach lass ich mich nicht vom Schreien abhalten. Als sie versuchte mich zu würgen, habe ich sie gegen die Wand geworfen. Naja gedrängt. Also nur ein bisschen fest. Hat sie mir trotzdem übel genommen und eh ich michs versah, lagen wir auf dem Boden. Nur wieso war ich unten? Das habe ich natürlich sofort geändert. Das hielt sie aber auch nicht vom Schreien ab. Zicke. Und vom Treten. Biest. Inzwischen war ein guter Teil der Inneneinrichtung nicht mehr im ursprünglichen Zustand, aber wen interessiert schon Ramonas Zeug. Oh, Mist jetzt ist sie schon wieder oben. Und wieso liegen wir plötzlich auf ihrem Bett? Als ich sie heldenhaft von der Bettkante stoßen wollte, fing sie wieder mit Stromstößen an. Diesmal hatte sie sich etwas mehr Mühe gegeben. Hat etwas gedauert, bis ich mit dem Zittern wieder aufhörte. Die Zeit nutzte sie zum Luftholen und weiter gings mit der Schimpftarade. Ich hatte so die Nase voll von dem Gekeife, dass ich zu dem einzigen Mittel griff, das einer Frau todsicher den Mund stopft - ich küsste sie. Und dann fühlte es sich plötzlich ganz anders an als vorer, mit ihr zusammen auf diesem Bett zu liegen. Ihr Mund wurde plötzlich ganz weich. Sie hörte tatsächlich auf, mich zu beschimpfen. Dann erwiderte sie den Kuss. Und dann waren wir beide plötzlich nicht mehr Ramona und Juro, sondern einfach nur eine Frau und ein Mann.

Ich kam erst wieder zu mir, als ein paar Stunden später mein Handy klingelte. Isabel fing an, sich Sorgen um mich zu machen. Ich hab mich leise aus dem Quartier geschlichen. Ramona schlief noch. Oder tat so. Was auch gut war. Keine Ahnung, was ich ihr hätte sagen sollen oder können. Ein Blick in den Spiegel zeigte mir, dass ich mir ne echt gute Ausrede für die blauen Flecken ausdenken sollte oder die Wahrheit sagen. Zumindest einen Teil. Den anderen werde ich verschweigen. Wenn Roland das rausfindet bin ich am Arsch. Ich hätte nicht mal ne gute Entschuldigung. Aber das darf nicht passieren. Will auf keinen Fall seine Freundschaft verlieren. An dem Abend musste ich meiner ganzen Führungsetage erklären, dass ich eine "hitzige" Diskussion mit Ramona hatte, aber alles wieder gut ist. ist es das? Keine Ahnung. Ich bin nicht mehr wütend auf sie. Vielleicht haben wir ja ein Gleichgewicht gefunden. Wird sich rausstellen.

In dem ganzen Kuddelmuddel hatte ich nicht daran gedacht, Scherbchen wegen Fliegen abzusagen. Xandra hat mich netterweise darauf hingewiesen, dass sie wohl mehrmals nach mir gefragt hatte und dann wütend von dannen gezogen sei. Hab dann mal an ihrer Tür geklingelt. Die ging auch recht schnell auf, Scherbchen stand dahinter und dann hat sie mir eine gesemmelt. Genau auf die blauen Flecken vom Nachmittag. In ihrer Rüstung. Autsch. Es hat eine Weile gedauert, aber dann hatte ich ihr erklärt, warum keine Zeit zum Fliegen geblieben war (das mit Ramona habe ich natürlich weggelassen) und sie hat sich entschuldigt. Bin dann endlich ins Bett abgezogen. Kaum war ich am Dösen, klingelt es an der Tür. Roland. Ohje. Dem sind meine blauen Flecken natürlich auch aufgefallen. Inzwischen hatte er auch rausgefunden, dass ich sie von Ramona habe. Hat aber nicht genauer nachgefragt. Hatte sich die ganze Zeit um Sandrose bzw. Emmanuelle gekümmert. Scheint so, als ob sie wieder wird. Zum Glück. Mal sehen was der Morgen bringt. Außer der Hinrichtung der Alienhasser.




Roland:



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