Überfall auf den Vatikan: Unterschied zwischen den Versionen
(kein Unterschied)
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Version vom 15:27, 22. Jun 2015
Dank Luftmagie bekommen Andrea & Co alles mit, was auf der anderen Seite des Lochs geschieht: Vatikanüberfall - das Hörbuch!
Norina:
Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich so versagt und alle in Gefahr gebracht habe. Als Vincenzo da lag, dieses riesige Metallding in der Schulter und Blut, so viel Blut... da konnte ich einfach gar nichts mehr. Ich war wie erstarrt, als mein Schüler uns fast alle verbrannt hat mit seinem Feuerinferno und als Raffael und Vincenzo von dem Tornado k.o. gingen. Andrea hat uns gerettet. Er ist mittenrein gelaufen und hat es geschafft, den Papst zu beruhigen.
Ja, der Papst. Also, der Ex-Papst. Mir kam das ja schon immer seltsam vor, dass ausgerechnet dieser Hardliner Benedikt XVI. derjenige sein sollte, der als erster Papst seit Jahrhunderten lebend abtritt. Berufen von Gott auf Lebenszeit, heißt es nicht so? Mein Vater würde in Ohnmacht fallen, wenn er wüsste, dass ich seiner Heiligkeit persönlich begegnet bin. Und er würde eine Herzinfarkt kriegen, wenn er wüsste, dass der einer von uns ist. Ich konnte mich noch nicht so richtig mit ihm unterhalten, ich war zu sehr mit mir beschäftigt und mit Vincenzos Verletzungen. Weiß nicht, warum ausgerechnet Raffael das Vertrauen des Alten gewonnen hat, aber wir können den großen und den kleinen Macho unmöglich allein lassen beim Training. Denn dass Ratziger Training dringend nötig hat, ist offensichtlich. Er hat seine Luftmagie kein Fitzelchen unter Kontrolle. Na ja, er dachte bislang, das sind die Kräfte des Teufels, wie sollte er sich auch mit seinen neuen Fähigkeiten versöhnen können? Kein Wunder, dass wir im Vorfeld nichts in Erfahrung bringen konnten über einen verschwundenen Hexenmeister. Wer hätte sowas ahnen können? Aber der Vatikan! Unter welchen Bedingungen sie den Alten eingesperrt haben, tief unten in den Katakomben, angekettet! Was sind das für Menschen? Da kann ich ja noch fast dankbar sein, dass mein Vater mich "nur" des Hauses verwiesen hat.
Am Anfang lief alles wie am Schnürchen: Vincenzo und ich weichten den alten Mörtel der Mauer auf, Serena riss ein Loch hinein. Mr. Rickman hielt uns zum 1000. Mal einen Vortrag, wie schnell, leise und präzise ein SWAT-Team arbeiten müsse. Nicht zögern! Sein Gerede, mit welchen Kräften man welche Waffen ausschalten könnte - Wasser gegen Teaser, Pistolen in der Hand der Wachen explodieren lassen - machten mich ganz nervös. Am Anfang versuchten wir die Spannung durch Kindereien zu überspielen, als ich Raffael eine Dusche verpasste, um den Überschuss an verräterischem Rasierwasser loszuwerden. Mr. Rickman und die Jugendlichen blieben zurück, versorgten und fesselten die Wachen, die wir ausgeschaltet hatten. Das ist wirklich das, was ich nie tun wollte: Meine Macht gegen Menschen einsetzen. Da kann ich mir noch so oft einreden, dass es nur ne kleine Gehirnerschütterung war oder dass das Eis schnell genug schmilzt, bevor die darin Gefangenen ernsthaften Schaden nehmen - spätestens Mister Rickmans Feuerwalze hat den Männern schwer geschadet. Männer, die einfach nur ihren Job machen. Einen fürchterlichen Job. Aber die gar nicht die großen Fanatiker sein müssen.
Dann passierte es: Als ich das Schloss der Zelle mit Eis sprengte, durchbohrte ein großes Stück der schweren Tür Vincenzo. In diesem Moment war mir alles egal, ich musste nur diese Blutung stoppen! Er war bei Bewusstsein - noch - und forderte mich auf, zu helfen, den Gefangenen zu befreien. Aber ich hatte solche Angst, noch mehr Schaden anzurichten, dass ich nicht die kleinste Magie mehr hinbekam. Und dann drücke ich mich nur blass an die Wand, während um mich herum alle ausgeknockt werden und Andrea die Lage klärt. Wir mussten Vincenzo in die Krankenstation tragen, ich war mir fast sicher, dass er nie wieder aufwachen wird! Und das Ganze wegen des Scheiß-Papstes, der, als er noch auf dem Thron saß, jeden von uns der Inquisition übergeben hätte.
Vincenzo ist einfach zu süß. Er ist derjenige, der im Krankenbett liegt, aber kaum ist er aufgewacht, hat er mich getröstet. "Die Welt geht nicht unter, weil du mal einen Fehler machst", hat er gesagt. Das sollte mein neues Abendgebet werden. Nicht mein fehler hat uns alle in Gefahr gebracht, sondern meine Reaktion auf den Fehler, mein Erstarren. Das darf nicht nochmal passieren. Ich glaube, ich lerne momentan so viel wie in meiner ganzen Ausbildung zur Hexenmeisterin nicht...
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